Medical Tribune
24. Aug. 2025Unterdiagnostizierte Komorbidität

Herzinsuffizienz-Screening bei Patienten mit Diabetes

Bei mehr als der Hälfte der Diabetes-Patienten in der Schweiz bleibt eine Herzinsuffizienz unentdeckt. Am diesjährigen Frühjahrskongress der SGAIM stellte ein Experte einen simplen Screening-Algorithmus für den klinischen Alltag vor, um diese Fälle zu diagnostizieren.

Set zur Bestimmung des Blutzuckers bei Diabetes, Herz und Stethoskop.
Chinnapong/

Es gibt diverse Studien zur Prävalenz der Herzinsuffizienz bei Patienten mit Diabetes mellitus, sagte Prof. Dr. Michael Brändle, Klinikdirektor und Chefarzt Allgemeine Innere Medizin, Hausarztmedizin und Notfallmedizin, Kantonsspital St. Gallen.

Herzinsuffizienz bei Patienten mit Diabetes oft unerkannt

Die Bandbreite der Ergebnisse ist gross. So ergab z. B. eine im vergangenen Jahr publizierte Metaanalyse eine Prävalenz von 7–35 % für eine Herzinsuffizienz mit erhaltener Ejektionsfraktion (HFpEF) und von 3–15 % für eine Herzinsuffizienz mit reduzierter Ejektionsfraktion (HFrEF) (1).

Um die Häufigkeit der Herzinsuffizienz bei Diabetes-Patienten in der Schweiz zu erheben, untersuchte eine Gruppe von St. Galler Forschern um Prof. Brändle eine Kohorte von 534 Personen aus dem Swiss Diabetes Registry (2). Es zeigte sich, dass 11,2 % der Diabetes-Patienten an einer Herzinsuffizienz litten. Bei 60,0 % der Betroffenen war die Herzinsuffizienz bisher nicht diagnostiziert worden. Die meisten von ihnen hatten eine HFpEF.

Um den Inhalt zu sehen, müssen Sie sich einloggen oder registrieren.