Medical Tribune
22. Juli 2025Tumortherapie als Vorbild

Herzinsuffizienz: Früh hoch dosieren für mehr Prognosegewinn

Die Herzinsuffizienz ist ein maligner Prozess. Genauso wie eine Tumorerkrankung erfordert auch sie ein aggressives Therapie­management. Die Nebenwirkungen, die dabei entstehen, nehmen Kardiologen bewusst in Kauf. Denn die Prognose verbessert sich durch eine frühe Hochdosisstrategie enorm. Prof. Dr. Micha T. Maeder, Leitender Kardiologe, HOCH Health Ostschweiz, St. Gallen, gab am Kardiologie Review Kurs 2025 ein Update zur Therapie der Herzinsuffizienz.

Eine frühe Hochdosisstrategie zahlt sich bei der Herzinsuffizienz aus.
Tom/stock.adobe.com

«Wir brauchen bei der Herzinsuffizienz eine aggressive Therapie, die nicht nur symptomorientiert ist», erläuterte Prof. Maeder gleich zu Beginn seines Vortrages. Er verglich das Behandlungsprinzip High-Intensity-Care mit dem Management onkologischer Erkrankungen. «Selbstverständlich entstehen durch die Behandlung auch Nebenwirkungen. Dennoch überwiegt der prognostische Gewinn.»

Der Referent wies darauf hin, dass die Behandlung einer akuten und einer chronischen Herzinsuffizienz oft eng miteinander verbunden sind. «Diese beiden Formen liegen nicht so weit auseinander, wie es die Leitlinien suggerieren. Sondern sie gehen ineinander über.» Er erläuterte, dass insbesondere eine akut dekompensierte chronische Herzinsuffizienz die Gelegenheit bietet, aggressiv in die Behandlung einzusteigen. «Sie lösen das akute Problem und eta­blieren gleichzeitig die Behandlung der chronischen Herzinsuffizienz.»

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