Medical Tribune
1. Mai 2025Wichtige Tipps für die Erstversorgung der akuten Leberinsuffizienz

Akutes Leberversagen: Früherkennung und schnelle Therapie entscheiden

Beim akuten Leberversagen bricht die Insuffizienz plötzlich aus – ohne vorherige Erkrankung. Sie führt zu hepatischer Enzephalopathie und Koagulopathie. Ohne Behandlung steigt das Sterberisiko stark. Worauf kommt es bei Diagnostik und Therapie an?

MODEL RELEASED. Jaundice. 81-year-old man's hand (bottom) exhibiting jaundice as a result of taking the antibiotic Augmentin to treat a sinus infection. A normal person's hand is seen at top for comparison. Jaundice is a condition in which the skin and eyes are discoloured due to the deposition of excess bilirubin (pigment) in skin tissues. Jaundice is not a disease in itself,but is a symptom of m
Science Photo Library/Marazzi, Dr. P.
Hand mit vs.ohne Ikterus

In Europa und den USA lösen meist Arzneimittel ein akutes Leberversagen (ALV) aus. Aber auch Virusinfektionen (etwa Hepatitis A, B oder E), Autoimmunhepatitis oder vaskuläre Ursachen wie eine Lebervenenthrombose können die Leberfunktion zum Versagen bringen. Man unterscheidet dabei zwischen hyperakut, akut und subakut – je nach Verlauf.

Hyperakutes Leberversagen verläuft am günstigsten

Entgegen dem Namen verläuft das hyperakute Leberversagen am günstigsten, erläuterte Prof. Dr. Jonel Trebicka vom Universitätsklinikum Münster auf der United European Gastroenterology Week 2024. Dabei entwickelt sich innerhalb von sieben Tagen entwickelt eine hepatische Enzephalopathie (HE). Ausserdem zeigen die Patienten leichten Ikterus und schwere Gerinnungsstörungen. Häufige Auslöser sind Paracetamol-Intoxikation oder Hepatitis-A- beziehungsweise -E-Infektionen.

Beim akuten Verlauf tritt die HE innerhalb von ein bis vier Wochen auf. Oft verursachen Hepatitis-B-Viren diese Form; ohne Lebertransplantation bleibt die Prognose mässig. Das subakute Leberversagen zeigt die HE erst nach vier bis zwölf Wochen, meist durch nicht-Paracetamol-haltige Medikamente ausgelöst. Die Langzeitprognose ist schlecht.

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