Myeloide Neoplasien nach CAR-T-Zell-Therapie
Sekundärmalignome wie MDS und AML treten nach einer CAR-T-Zell-Therapie häufiger auf als bisher angenommen. Eine französische Studie mit 539 Patienten zeigt nun: Nach vier Jahren entwickelt jeder zehnte Betroffene therapiebedingte myeloide Neoplasien – meist mit schlechter Prognose. Auch die nicht durch Rezidive bedingte Mortalität steigt kontinuierlich. Risikofaktoren sind unter anderem Alter, MCV-Wert und Neurotoxizität.

Sekundärmalignome nach einer CAR-T-Zell-Therapie treten laut einer US-Datenbank in 4,3 % der Fälle auf. Myelodysplastische Syndrome (MDS) und akute myeloische Leukämien (AML) sind dabei die häufigsten Formen. Angaben zu Nachbeobachtungszeiträumen fehlen, sodass nur die Häufigkeit bekannt ist. Über die zeitabhängige Inzidenz dieser Nebenwirkungen gab es bislang aber keine Informationen.
Französische Ärzte untersuchten deshalb Patienten mit B-Zell-Lymphomen, die an vier Zentren mit CD19-CAR-T-Zellen behandelt wurden. Über die Studie berichtete Dr. Nicolas Gazeau vom Centre Hospitalier Régional Universitaire in Lille am 7. Europäischen CAR-T-Zell-Meeting (1).
Die Forscher erfassten insbesondere die Inzidenz therapiebedingter myeloider Neoplasien und die Mortalität, die nicht durch Rezidive bedingt war. Rückfälle oder Tod galten dabei als konkurrierende Risiken.
- Gazeau N et al.7th European CAR T-cell Meeting; Vortrag «Therapy related myeloid neoplasm following CD19 directed CAR T cells for patiens with B-cell lymphoma»