Hypertonie-Management: «Alles andere als banal»
Etwa ein Viertel der Menschen in der Schweiz zwischen 30 und 80 Jahren haben Bluthochdruck. Drei Viertel davon werden diagnostiziert, die Hälfte wird behandelt, wirklich gut eingestellt sind nur rund ein Drittel. Wie Diagnostik und Therapie der Hypertonie gelingen können, erklärte Dr. Felix Burkhalter vom Kantonsspital Basel-Land, Liestal, am FomF Allgemeine Innere Medizin Update Refresher.

Bei der Definition der arteriellen Hypertonie scheiden sich die Geister: Während die amerikanischen Guidelines bereits bei einem Blutdruck von ≥130/80 mmHg von Hypertonie sprechen, tun dies die Europäischen Leitlinien erst bei einem Blutdruck von ≥140/90 mmHg. Bei den Zielwerten ist man sich schon eher einig. In beiden Guidelines wird ein Blutdruck von weniger als 130/80 mmHg angestrebt.
Die American Heart Association (AHA) pocht auch bei älteren Patienten auf diesen Zielwert, die European Society of Hypertension (ESH) ist bei betagten Menschen toleranter. «Wenn wir die Grenzwerte, wo die arterielle Hypertonie anfängt, von 140 zu 130 mmHg verschieben, dann hätten wir plötzlich 22 Prozent mehr Menschen mit einer arteriellen Hypertonie bei uns in der Sprechstunde», rechnete Dr. Burkhalter, Leiter der Nephrologie am Kantonsspital Baselland – Standort Liestal, vor.
Entscheidende Unterschiede zwischen Mann und Frau
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