Medical Tribune
21. März 2025Splitterartige Nanokunststoffe im menschlichen Gehirn

Hirngewebe enthält mehr Nanoplastik als Leber und Niere

Mikroplastik wurde bereits in vielen menschlichen Geweben nachgewiesen. Eine US-amerikanische Autopsiestudie hat nun hohe Konzentrationen von Nanokunststoffen in Gehirnproben gefunden. Die Ergebnisse deuten auch auf einen Zusammenhang mit Demenz hin.

Nanoplastik sammelt sich scheinbar weniger in exkretorischen Organen als im Gehirn.
newgen/stock.adobe.com. Generiert mittels KI.
Nanoplastik sammelt sich scheinbar weniger in exkretorischen Organen als im Gehirn.

Die kürzlich in Nature Medicine erschienene Autopsiestudie untersuchte Leber-, Nieren- und Gehirnproben von Verstorbenen aus dem Jahr 2024 auf ihre Konzentration von Mikro- und Nanoplastik (MNP). Diese Werte wurden mit entsprechenden Proben aus dem Jahr 2016 verglichen (n = 20–28 je Zeitpunkt).

Gehirngewebe, das ausschliesslich aus dem präfrontalen Kortex stammte, wies 7- bis 30-mal höhere Konzentrationen an Mikro- und Nanoplastik auf als Proben aus Leber oder Niere. Dieser Unterschied war statistisch hochsignifikant (p < 0,0001). Im Vergleich zu den Leber- und Gehirnproben aus dem Jahr 2016 waren zudem die MNP-Konzentrationen 2024 deutlich höher.

Faktoren wie Alter, Geschlecht, Ethnie oder Todesursache beeinflussten die Kunststoffkonzentrationen in den Geweben der Verstorbenen hingegen nicht. Eine ergänzende Analyse von Gehirnproben Verstorbener mit dokumentierter Demenzdiagnose zeigte noch grössere Anhäufungen von MNPs.

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