Medical Tribune
10. März 2025PsA nimmt Niere in die Zange

Psoriasisarthritis: Erhöhtes Risiko für chronische Nierenerkrankung

Die Psoriasisarthritis (PsA) geht oft mit Begleiterkrankungen einher, die schwere Organschäden verursachen können. Das betrifft offenbar auch die Niere. Rund 9 % der PsA-Patienten entwickeln eine chronische Nierenerkrankung (CKD), wie neue Studiendaten zeigen.

Psoriasisarthritis begünstigt die chronische Nierenerkrankung.
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In die Untersuchung von Dr. Fadi Kharouf und seinem Team an der University of Toronto flossen die Daten von 1.336 Patienten der PsA-Kohorte der Universität ein (1).

Die Forscher analysierten die Ergebnisse der ersten Klinikbesuche sowie der Kontrolltermine, die alle sechs bis zwölf Monate stattfanden. Eine CKD definierten sie als eGFR < 60 ml/min/1,73m² bei zwei Messungen im Abstand von mindestens drei Monaten. Während der Nachbeobachtung prüften sie drei ungünstige Entwicklungen: eine Verdopplung des Basis-Kreatinins, eine dauerhafte Reduktion der Basis-eGFR um ≥ 40 % und eine eGFR < 15 ml/min/1,73m².

Chronische Nierenerkrankung bei PsA: Häufigkeit und Risikofaktoren

Insgesamt litten 123 Patienten (9,2 %) an einer CKD. Bei 25 (1,9 %) war sie bereits beim ersten Besuch nachweisbar, 98 (7,3 %) entwickelten sie im Verlauf der Studie, im Median nach 8,2 Jahren. Eine Verdopplung der Kreatininwerte trat bei 18 Patienten (18,3 %) auf, im Median nach 12,6 Jahren. 49 (50 %) erlebten nach 12,2 Jahren eine dauerhafte eGFR-Reduktion um ≥ 40 %. Zwei Patienten benötigten schliesslich eine Nierenersatztherapie, da ihre eGFR unter 15 ml/min/1,73m² fiel.

Patienten mit CKD waren bei der Psoriasisdiagnose und beim Studieneinschluss älter als jene ohne Nierenprobleme. Sie litten häufiger an Begleiterkrankungen wie Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Nierensteinen und ischämischen Herzerkrankungen. Zudem zeigten sie höhere Kreatininspiegel, Triglyzeridwerte, BSG und Cholesterinwerte.

Die Anzahl geschwollener und schmerzhafter Gelenke unterschied sich bei der Basisuntersuchung nicht zwischen Patienten mit und ohne CKD. Allerdings hatten Betroffene mit CKD mehr radiologisch nachgewiesene Gelenkschäden.

Methotrexat zeigte offenbar nierenschützenden Effekt

Mit der Entwicklung einer CKD waren Diabetes mellitus (Hazard Ratio, HR, 2,58), Nierensteine (HR 2,14), die Anzahl geschädigter Gelenke (HR 1,02) und ein Harnsäureanstieg um 50 mmol/l (HR 1,21) verbunden.

Auch die tägliche Einnahme von NSAR erhöhte das Risiko (HR 1,77). Methotrexat hingegen wirkte offenbar schützend auf die Nieren (HR 0,51), während andere systemische antientzündliche Therapien wie Biologika diesen Effekt nicht zeigten.