Malaria im Darm
Anhand von definierten klinischen und Laborkriterien unterteilt man die Malaria in eine unkomplizierte oder komplizierte Verlaufsform – mit Folgen für die Behandlung. Gastrointestinale Symptome spielen dabei meist keine Rolle, sollten es aber vielleicht, wie der Fall einer Reiserückkehrerin zeigt.
Eine 42-jährige Patientin suchte die Uniklinik Rostock auf, nachdem sie zwei Tage lang unter Durchfall, Erbrechen, Sklerenikterus, hohem Fieber und Schüttelfrost gelitten hatte.
Sie hatte sich kurz zuvor einer Nasen-OP unterzogen und nahm Antibiotika, die sie für die Beschwerden verantwortlich machte.
Reiseanamnese und Malaria-Diagnose
Auf Nachfrage stellte sich heraus, dass sie 14 Tage zuvor von einer Safari in Tansania zurückgekehrt war, berichten Dr. Matthias Kästner und sein Team von der Abteilung für Tropenmedizin und Infektionskrankheiten (1).
Die empfohlene Malaria-Prophylaxe hatte sie nicht eingenommen. Ein Blutausstrich und ein dicker Tropfen bestätigten eine Malaria tropica mit 2,8 Prozent der Erythrozyten, die von Plasmodium falciparum befallen waren.
- Kästner M et al. Gastrointestinale Symptome als Ausdruck einer komplizierten Malaria tropica. Dtsch Med Wochenschr 2024; 149: 454–457; doi: 10.1055/a-2256-6589