Medical Tribune
25. Nov. 2023Wachstumsfaktor regeneriert verfettete Leberzellen

Pegozafermin verbessert Fibrose und Entzündung bei NASH

Für Patienten mit nicht­alkoholischer Steatohepatitis (NASH) könnte bald eine vielversprechende medikamentöse Therapie verfügbar sein. Laut einer Phase-IIb-Studie zeigt das FGF21-Analogon Pegozafermin eine signifikante Verbesserung des Fibrosegrades.

In einer Phase-II-Studie verbesserte das FGF21-Analog Pegozafermin die Fibrose bei NASH.
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Die nichtalkoholische Steatohepatitis (NASH) ist durch eine chronische Entzündung des Lebergewebes und eine übermässige Fettansammlung in den Leberzellen gekennzeichnet.

Oftmals schreitet die Krankheit mit fortschreitender Fibrose in Richtung Leberzirrhose und Leberkrebs voran. Viele Betroffene leiden zudem unter einem metabolischen Syndrom und haben ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. In der Regel ist die Prognose daher alles andere als gut.

Pegozafermin unterstützt Glukosestoffwechsel und Energiehaushalt

Bisher gibt es keine zugelassene medikamentöse Therapie für NASH. Hoffnung macht jedoch Pegozafermin, ein lang wirksames Analogon des Fibroblastenwachstumsfaktors 21 (FGF21), das den Fett- und Glukosestoffwechsel sowie den Energiehaushalt reguliert.

Amerikanische Wissenschaftler konnten diesbezüglich in einer Phase-II-Studie zeigen, dass sich eine NASH unter Pegozafermin dosisabhängig innerhalb von etwa sechs Monaten verbessert.

Insgesamt nahmen 219 Patienten mit bestätigter NASH und mässiger bis schwerer Fibrose an der Studie teil. Sie erhielten entweder Placebo oder Pegozafermin subkutan in den folgenden Dosierungen:

  • 15 mg wöchentlich
  • 30 mg wöchentlich
  • 44 mg alle zwei Wochen

Autoren sprechen sich für Phase-III-Studien aus

Der primäre Endpunkt der Studie war die Verbesserung des Fibrosegrades um mindestens ein Stadium, ohne dass sich die NASH verschlechterte. Dies wurde anhand von Entzündungen, Ballonierung der Leberzellen und Fettansammlung beurteilt. Nach 24 Wochen betrug der Anteil in der Placebo-Gruppe sieben Prozent. In den Pegozafermin-Gruppen waren die Ergebnisse deutlich besser, mit relevanten Verbesserungen der Fibrose bei 22 (15 mg), 26 (30 mg) und 27 Prozent (44 mg).

Der zweite primäre Endpunkt war eine Resolution der NASH – definiert als Fehlen von Hepatozyten-Ballonierung und nur geringfügige Entzündung ohne Fortschreiten der Fibrose. In der Placebo-Gruppe trat dieser Fall bei zwei Prozent der Patienten ein. In den Pegozafermin-Gruppen erreichten hingegen 37, 23 bzw. 26 Prozent der Teilnehmer eine Auflösung der NASH.

Übelkeit und Durchfall stellten die häufigsten unerwünschten Wirkungen dar. Die Autoren sprechen sich für die weitere Erforschung von Pegozafermin in Phase-III-Studien aus.