Sind naevusassoziierte Melanome anders als De-novo-Läsionen?
Die meisten Melanome entstehen de novo. Bei knapp einem Drittel der exzidierten Neoplasien findet der Pathologe aber einen Naevusrest. Doch das Konzept des Naevus als Krebsvorläufer wird immer noch viel diskutiert. Neuere Ergebnisse deuten auf unterschiedliche Entstehungsmechanismen hin.
Dass ein benigner melanozytärer Naevus zu einem Melanom entartet, kommt im Vergleich zu De-novo-Läsionen verhältnismässig selten vor. Daher gibt es dazu auch nur spärliche Daten, begründen Dr. Clio Dessinioti, 1st Department of Dermatology-Venereology, National and Kapodistrian University of Athens, und Kollegen die Diskussion um das Thema (1).
Einer Modellierung zufolge liegt das Lebenszeitrisiko für die Entwicklung eines Melanoms aus einem erworbenen Naevus zwischen 0,03 Prozent für Männer und 0,009 Prozent für Frauen. Allerdings weisen unterschiedliche Naevustypen unterschiedliche Transformationsraten auf, was in dieser Berechnung nicht berücksichtigt wurde.
Die meisten Veröffentlichungen fokussieren sich ausschliesslich auf Melanome, die sich aus erworbenen Muttermalen entwickeln, nicht aber aus kongenitalen. Unbestritten ist, dass das Risiko, an einem Melanom zu erkranken, mit der Anzahl der erworbenen Naevi steigt.
Naevusassoziierte Melanome (NAM) stehen im Vergleich zu De-novo-Melanomen mit einer höheren Gesamtzahl an Naevi in Verbindung. Sie finden sich eher bei jüngeren Patienten und eher am Rumpf – also Arealen mit niedriger bzw. intermediärer kumulativer UV-Exposition. Sie sind häufiger superfiziell-spreitend und dünner und es kommt öfter zu einer Regression.