Von der «forgotten valve» zur Bioprothese
Patienten mit defekter Trikuspidalklappe sind häufig schwer krank. Dank grosser Fortschritte in der Trikuspidalklappenrekonstruktion kann man einigen nun helfen. Drei Experten vom Universätsspital Basel berichten von ihren ersten Erfahrungen mit den Bioprotesen.
Steigende Lebenserwartung und immer bessere kardiologische Behandlungsoptionen rücken auch die erkrankte Trikuspidalklappe in den Fokus der interventionellen Kardiologie. Am Universitätsspital Basel haben Professor Dr. Oliver Reuthebuch, stv. Chefarzt Herzchirurgie, Professor Dr. Raben Jeger, Leiter strukturelle Kardiologie (jetzt Chefarzt Kardiologie, Triemli) und Professor Dr. Christoph Kaiser, Leiter interventionelle Kardiologie, bei fünf Patienten Erfahrungen mit Bioprothesen gemacht, die – verankert in der oberen und unteren Hohlvene– über ein Klappen- bzw. Ventilsystem den Blutfluss kontrollieren.
Trikuspidalklappe heilt selten allein
Unter den Patienten mit defekter Trikuspidalklappe gibt es einige, die sehr schwer krank sind und für die Operation am offenen Herzen nicht geeignet sind. Wenn die Trikuspidalklappe nicht mehr richtig funktioniert, staut sich das Blut vor dem rechten Herzen und das venöse Blut wird in die Vena cava superior und inferior zurückgepresst. Es kommt zu Ödemen in den Beinen, Aszites im Bauch, Leberversagen, erhöhtem intrazerebralen Druck und Atemnot. Das schränkt auch die Lebensqualität ein.