Medical Tribune
10. Juni 2022Vierer-Kombi ersetzt bisheriges Stufenschema

So gelingt die Herzinsuffizienz-Therapie

Die aktualisierten Guidelines der European Society of Cardiology (ESC) aus dem letzten Jahr bedeuteten einen Paradigmenwechsel in der Therapie der Herzinsuffizienz. Zwei Experten des Kantonsspitals St. Gallen, PD Dr. Micha Maeder, stellvertretender Chefarzt der Kardiologe und Dr. Marc Buser, leitender Arzt der Kardiologie, ordneten im Kardiologie-Podcast «Cardiovascular Update» der Medical Tribune ein, was die Änderungen im Alltag bedeuten.

Zwei Experten ordneten im Kardiologie-Podcast «Cardiovascular Update» der Medical Tribune ein, was die neuen ESC-Empfehlungen im Alltag bedeuten.
GETTYIMAGES/ISMAGILOV

«Die Herzinsuffizienz wird unterschätzt», sagte PD Dr. Maeder mit Verweis darauf, dass die Erkrankung eine ähnlich schlechte Prognose wie einige Tumorleiden aufweist. So sind die Hospitalisierungsrate und die Mortalität deutlich erhöht. Dementsprechend zielen moderne Therapiestrategien nicht nur auf die Linderung der Symptome, sondern in erster Linie auf eine Verbesserung der Prognose ab.

Einsatz aller Basismedikamente zu Behandlungsbeginn

Wegweisend für die Behandlung der Herzinsuffizienz mit eingeschränkter Pumpfunktion (HFrEF) sind die Empfehlungen der ESC. Bis zum Sommer letzten Jahres verharrten die Leitlinien der Fachgesellschaft auf einem relativ starren Stufenschema, in dem die Basisimedikamente – ACE-Hemmer, Sartane, der Angiotensin-Rezeptor-Neprilysin-Inhibitor (ARNI) Sacubitil/Valsartan, Betablocker und Mineralkortikoidrezeptorantagonisten – stufenweise zum Einsatz kamen.

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