Spätmortalität nach alloSCT teils deutlich gesunken
Seit mehr als einem halben Jahrhundert wird die allogene Blutstammzell- oder Knochenmarktransplantation durchgeführt. Allein in den USA erhalten rund 10.000 Menschen pro Jahr Spenderzellen. Mit der Zeit hat sich die Prozedur weiterentwickelt. Das spiegelt sich auch in der Prognose wider – allerdings nur für bestimmte Patientengruppen.
Heute wird zunehmend nicht mehr Knochenmark, sondern periphere Stammzellen oder Nabelschnurblut als Stammzellquelle verwendet. Die Konditionierung erfolgt immer häufiger nicht mehr myeloablativ, sondern mit reduzierter Intensität. Die frühe Mortalität nach der Transplantation ist deutlich zurückgegangen durch Verbesserungen in Supportivtherapie und Behandlung der akuten Graft-versus-Host-Erkrankung. Aber die späte Sterberate bei Menschen, die alloSCTs erhalten haben, ist immer noch höher als in entsprechenden Altersgruppen der Allgemeinbevölkerung. Daran mögen späte Nebenwirkungen wie Sekundärtumoren und kardiovaskuläre Erkrankungen ebenso einen Anteil haben wie Spätrezidive der Grunderkrankung.
Mortalität auch noch nach 30 und mehr Jahren erhöht
Aufschluss darüber sollten Auswertungen der retrospektiven Kohortenstudie Blood or Marrow Transplant Survivor Study (BMTSS) geben. Darin schloss das Team um Professor Dr. Smita Bhatia von der Universität von Alabama in Birmingham pädiatrische und adulte Patienten ein, die von 1974 bis 2014 an zwei grossen US-amerikanischen Transplantationszentren behandelt wurden und die Prozedur mindestens zwei Jahre lang überlebten.