Myasthenia gravis: Therapieziel Krankheitskontrolle
Von der Multiplen Sklerose kennt man bereits die an der Krankheitsaktivität orientierte Therapie. Nun hält das Konzept Einzug bei der Myasthenia gravis. Welche Therapie indiziert wird, hängt von der Krankheitsschwere und dem Antikörperstatus ab.
Die Myasthenia gravis (MG) ist eine T-Zell-abhängige, komplement- und antikörper-mediierte Autoimmunerkrankung. Etwa 85 Prozent der Patienten weisen IgG1- und IgG3-Antikörper gegen den postsynaptischen Acetylcholinesterase-Rezeptor (AChR) auf.
«Seltener finden sich Antikörper gegen die muskelspezifische Tyrosinkinase (MuSK) oder gegen LRP4 (lipoprotein receptor-related protein 4)», erläutert Professor Dr. Heinz Wiendl von der Universitätsklinik für Neurologie in Münster, im Rahmen des DGN-Kongresses. «Bei rund 5 Prozent der Patienten lassen sich keine Antikörper nachweisen (seronegative MG). Einen besonders grosses Risiko für einen schweren Verlauf haben Patienten mit MuSK-positiver MG, solche mit Thymom und Patienten mit einem späten Erkrankungsbeginn.»