Alte Haut braucht Fett und Feuchtigkeit
Mit zunehmendem Lebensalter regeneriert die Haut langsamer, der Turnover von Keratinozyten wird geringer. Die physikalische und chemische Barrierefunktion der Haut geht zurück, ihre Permeabilität nimmt zu und sie wird zunehmend vulnerabler und trockener. Dem kann durch gezielte Pflege entgegengewirkt werden, schreibt ein deutsch-franzöisches Dermatologen-Team. Die Kollegen heben hervor, dass die Haut mit schonenden Mitteln wie pH-neutralen Syndets gereinigt werden sollte.
Bei Patienten mit inkontinenz-assoziierter Dermatitis (IAD) lasse sich dadurch in Kombination mit Hautschutzmitteln die Inzidenz von Druckulzera verringern und deren Abheilung beschleunigen. Emollienzien zur Behandlung von trockener Körperhaut enthalten sinnvollerweise sowohl befeuchtende Substanzen als auch Lipide wie hydrogenisierte oder nicht hydrogenisierte pflanzliche Öle, mineralische Öle, Pflanzenbutter (Shea- oder Kakaobutter), Alkohole, Fettsäuren und Ester, Triglyceride sowie Ceramide. Bevorzugt werden sollten Produkte mit hohem Anteil (20–40 %) von Hautlipiden wie Ceramiden.
Als hygroskopische Substanzen, die Wasser ins Stratum corneum ziehen, werden α- und β-Hydroxycarbonsäuren, Milchsäure, Harnstoff und Glycerol aufgeführt.Die Rehydratation mit Emollienzien stellt die normale Hautbarriere wieder her und verhindert Irritationen durch Körperflüssigkeiten sowie Hautrisse. Zudem geht der mit Xerose assoziierte Pruritus zurück und die Befeuchtung begünstigt eine Balance der Mikroflora.Allerdings, so betonen die Dermatologen, nützt auch ein optimales Pflegeprodukt nur dann etwas, wenn es auch regelmässig angewandt wird. Trockene Schuppen sollten dann nach 28 Tagen verschwunden sein.
Quelle: Philippe Humbert et al., Clin Interv Aging 2016; 11: 141-148