Rückt die Ebola-Impfung näher?
Rund 23 000 Fälle und fast 1000 Tote – so sieht die Bilanz der Ebola-Epidemie aus dem Jahr 2014 aus. Die chinesischen Kollegen nutzten jetzt eine Vakzine, die das Glykoprotein des neu entdeckten Stammes exprimiert. Randomisiert impften sie 120 gesunde Teilnehmer im Alter zwischen 18 und 60 Jahren mit Placebo, einem niedrig oder einem hoch dosierten Serum. Als primären Sicherheitsaspekt definierten sie Nebenwirkungen in den ersten sieben Tagen nach der Immunisierung, als primären immunologischen Endpunkt glykoprotein-spezifische Antikörpertiter und die T-Zell-Antwort nach 28 Tagen.
68 % der Probanden gaben mindestens eine unerwünschte Wirkung an, überwiegend handelte es sich dabei um einen milden Schmerz an der Injektionsstelle. Unter beiden echten Seren kam es zu einem signifikanten Anstieg der Antikörper nach 14 und 28 Tagen, erwartungsgemäss fiel dieser unter der höheren Dosis etwa doppelt so stark aus (mittlerer Titer nach vier Wochen 682,7 vs. 1305,7). Die T-Zell-Antwort erreichte ihren Spitzenwert nach zwei Wochen.
Schwächere Impfantwort in Afrika
Mit der grösseren Menge Vakzine liess sich auch bei Teilnehmern mit neutralisierenden Antikörpern gegen Adenovirus Typ 5 eine Immunität erzielen. Diese Antikörper wiesen in jeder Gruppe etwa 60 % auf. Sie sind generell in Entwicklungsländern weit verbreitet und schwächen die Impfantwort ab, in Afrika schätzt man ihre Prävalenz auf etwa 80 %.
Damit hat sich die Hochdosis-Vakzine gegen den neuen Ebolastamm den Studienautoren zufolge als sicher und wirksam erwiesen, offen bleibt aber die Frage, wie lange der Schutz anhält.
Quelle: Feng-Cai Zhu et al., Lancet 2015; DOI: https://dx.doi.org/10.1016/S0140-6736(15)60553-0