Triplemedikation verkürzt Hep.-C-Therapie weiter
Die Therapie der Hepatitis C (Genotyp 1) dauerte mit der früheren interferonbasierten Kombinationstherapie bis zu zwölf Monate. Mit der Einführung der direkt antiviral wirksamen Substanzen (DAA) verkürzte sich die Therapiedauer erheblich. Beispielsweise konnte bei Patienten, die zwölf Wochen lang mit Sofosbuvir und Ledipasvir behandelt wurden, in 91 bis 100 % der Fälle eine SVR (sustained viral response) erzielt werden.
Es geht aber noch kürzer, wie eine erste kleine US-amerikanische Studie zeigt. Das Forscherteam um Dr. Anita Kohli vom NIH Clinical Center, National Institutes of Health, Bethesda, führte eine offene Phase-IIA-Studie mit 60 Patienten durch, die alle eine Hepatitis C vom Genotyp 1 aufwiesen.
GS-9451 verstärkt Sofosbuvir und Ledipasvir
Die ersten 20 Patienten wurden zwölf Wochen lang mit Sofosbuvir und Ledipasvir behandelt. Weitere 20 Patienten erhielten eine Kombinationstherapie aus Sofosbuvir, Ledipasvir und GS-9669 (ein nicht nukleosidischer NS5B-Polymeraseinhibitor) über sechs Wochen. Und die übrigen 20 Patienten bekamen sechs Wochen lang eine Kombination aus Sofosbuvir, Ledipasvir und GS-9451 (NS3/4A-Proteaseinhibitor).
Alle 20 Patienten aus der Sofosbuvir-Ledipasvir-Gruppe erzielten nach der zwölfwöchigen Behandlung eine SVR12 (zwölf Wochen nach Behandlungsende). Aus der Gruppe, die zusätzlich zu Sofosbuvir und Ledipasvir GS-9669 erhalten hatte, erreichten 19 eine SVR12, während ein Patient 14 Tage nach Abschluss der sechswöchigen Behandlung ein Rezidiv erlitt.
SVR-12 nach nur sechswöchiger Behandlung
Ebenso erreichten 19 Patienten aus der dritten Gruppe unter Sofosbuvir/Ledipasvir/GS-9451 nach der sechswöchigen Behandlung eine SVR12, ein Patient erzielte eine virale Response, entzog sich dann aber weiteren Nachuntersuchungen. Die zusätzliche Gabe einer dritten potenten DAA kann bei Patienten mit chronischer Hepatitis C vom Genotyp 1 (ohne Zirrhose) die Behandlungsdauer bis zum Erreichen einer SVR12 verkürzen, fassen die Autoren zusammen.
Quelle: Anita Kohli et al., Lancet 2015; online first, Link