Medical Tribune
8. März 2014Weiterentwicklung von theranostischen Implantaten

Hydrozephalus-Shunt:
Überdrainage vermeiden

Eine Überdrainage mit zu stark abgefallenem Hirndruck konnte man bisher nur mittels CT oder MRT nachweisen. Nun steht ein neuer Sensor zur Verfügung, der zusammen mit dem Shunt-System ins Gehirn implantiert wird. Um Abwehrreaktionen gegen das Implantat zu verhindern, befindet sich der Sensor in einer speziellen, sehr dünnwandigen Metallhülle.

Hirndruck lässt sich von aussen regulieren!

Klagen Patienten über Beschwerden, kann der Arzt ein Handlesegerät an den Kopf anlegen. Dieses Gerät sendet magnetische Funkwellen und liefert Energie. Das Implantat wacht dadurch quasi auf, misst Hirndruck und Temperatur und überträgt die Daten ans Handlesegerät. Drucke ausserhalb des Normbereichs lassen sich dann von aussen regulieren.

Der Sensor könnte die Grundlage für die Weiterentwicklung von "theranostischen Implantaten" bilden, die Diagnostik und Therapie kombinieren. Ein Fortschritt wäre es beispielsweise, wenn der Sensor den Druck nicht nur misst, sondern auch selbstständig reguliert.

Quelle: Pressemitteilung des Fraunhofer-Institutes 2014, www.fraunhofer.de