Medical Tribune
23. Sept. 2013Reizhusten rasch behandeln

Husten: Differenzialdiagnose nach AHA-Prinzip

Husten ist eben nicht gleich Husten, so Professor Dr. Jürgen Fischer, Chef der Pulmologie am Krankenhaus Landshut-Achdorf, bei einem Presse-Workshop. Für die Differenzierung empfahl er das AHA-System: A wie Auswurf? Falls ja, handelt es sich um produktiven Husten. H wie Husten – wenn ja, wie lange? Jeder Husten, der länger als drei Wochen dauert, gehört in ärztliche Betreuung, ab acht Wochen gilt Husten als chronisch. A wie Atemnot – falls ja: anfallsweise Atemnot spricht für Asthma, belastungsinduzierte, über Jahre progrediente, für COPD.

In der symptomatischen Behandlung hat sich zur Hustenlösung Ambroxol (z. B. Mucosolvan®) bewährt, das Sekretolyse und Sekretomotorik verbessert und die Surfactantproduktion steigert. Als Hustenstiller empfahl Dr. Michael Barczok, niedergelassener Internist aus Ulm, Wirkstoffe wie Pentoxyverin (z. B. Silomat®), das zusätzlich auch einen leichten bronchodilatierenden Effekt ausübt.

Reizhusten sollte seiner Ansicht nach unbedingt behandelt werden, weil er sonst in einem Circulus vitiosus zu chronifizieren droht: Bei starkem Husten prallen die Bronchialwände so aufeinander, dass die Mukosa Schaden nimmt. Es kommt zur Schwellung und Überempfindlichkeit, was wiederum die Schwelle für erneute Hustenreize senkt. Hustenstiller helfen, diesen Teufelskreis zu durchbrechen, ohne das Abhusten zu unterdrücken. "es kommt also nicht zum Sekretstau, sondern der Husten wird effizienter", so Dr. Barczok.

Quelle: Presse-Workshop "Hustentage 2013", Veranstalter: Boehringer Ingelheim