Schwangere gegen Grippe impfen?
Während einer Pandemie darf man auch Schwangere gegen Influenza impfen. Die Furcht vor vermehrten fetalen Todesfällen ist unbegründet, wie eine norwegische Studie ermittelte.
Influenza-Impfung im zweiten oder dritten Trimenon
Die Wissenschaftler hatten die Daten von fast 120 000 Schwangerschaften aus der Zeit der H1N1-Pandemie untersucht. Dabei ermittelten sie eine fetale Sterberate von 4,9 Fällen auf 1000 Geburten.
Während der Pandemie wurden 54 % der Schwangeren im zweiten oder dritten Trimenon gegen Influenza geimpft. Mit Erfolg: Die Vakzination reduzierte das relative Risiko der Frauen, selbst an einer Influenza zu erkranken, um mehr als zwei Drittel (adjustierte Hazard Ratio 0,30). Die befürchteten negativen Folgen für den Fetus dagegen aus.
Gefahr fürs Kind bei Influenzaerkrankung der Mutter erhöht!
Das Risiko, im Mutterleib zu sterben, zeigte sich für die Kinder geimpfter Mütter sogar leicht vermindert (HR 0,88), auch wenn der Unterschied die Signifikanz verfehlte. Gefährlich wurde es für das Ungeborene dagegen, wenn die Schwangere an der Virusgrippe erkrankte. Denn dann war das Risiko für ein Absterben im Mutterleib fast verdoppelt (adjustierte Hazard Ratio 1,91).
Die pandemische Influenza geht eindeutig mit einem erhöhten Risiko für fetalen Tod einher. Die Vakzination der Mutter erhöht dieses Risiko nachweislich nicht.
Quelle: Siri E. Haberg et al., N Engl J Med 2013: online first