Medical Tribune
8. Jan. 2013Röntgenuntersuchungen erhöhten das Brustkrebsrisiko

Frauen mit Brustkrebs-Gen möglichst wenig röntgen!

Niederländische Kollegen untersuchten retrospektiv, inwiefern Röntgenuntersuchungen das Auftreten von Mammakarzinomen bei Risikopatientinnen begünstigen. An ihrer Studie nahmen 1993 Frauen teil, die BRCA-1- oder BRCA-2-Mutation trugen.

MRT statt Röntgenuntersuchung bei BRCA-1/2-Mutation

Insgesamt erkrankten 43 % der Kohorte im Verlauf an einem Mammakarzinom. Röntgenuntersuchungen vor dem 30. Lebensjahr erhöhten das Brustkrebsrisiko dosisabhängig. In der Patientinnen-Quartile mit der höchsten Strahlen-exposition (≥ 0,0174 Gy) war das relative Risiko für ein Mammakarzinom beinahe vervierfacht (HR 3,84).

Für frühe Mammographien (vor dem 30. Lebensjahr) ermittelten die Autoren einen Anstieg des relativen Risikos um 43 %, der allerdings die statistische Signifikanz verfehlte. Laut Statistik werden neun von hundert 30-jährigen Mutationsträgerinnen bis zum Alter von 40 Jahren an Brustkrebs erkranken. Bekämen alle vor dem 30. Lebensjahr eine Mammographie, könnte sich diese Zahl um fünf weitere Fälle erhöhen. Die Autoren raten daher dazu, bei jungen Trägerinnen der BRCA-1/2-Mutation nicht ionisierende bildgebende Verfahren wie das MRT zu bevorzugen.

Quelle: Anouk Pijpe et al., BMJ 2012; online first