Medical Tribune
13. Okt. 2024Prognose besser einschätzen

Erhöhte BNP-Werte als Warnsignal für die Sterblichkeit bei Erwachsenen mit angeborenem Herzfehler

Erwachsene mit angeborenem Herzfehler haben ein höheres Risiko zu sterben. Eine Studie deutet darauf hin, dass das Brain natriuretic Peptide (BNP) nützlich sein könnte, um ihr Langzeitsterberisiko vorherzusagen.

Erhöhte BNP-Werte gingen bei Erwachsenen mit angeborenen Herzfehlern mit einer gesteigerten Sterblichkeit einher.
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Dr. Yusuke Yumita vom Royal Brompton and Harefield Hospital in London und sein Team untersuchten in ihrer Studie 3.392 Patienten ab 18 Jahren (1). Sie waren zwischen 2006 und 2019 in einem Zentrum für angeborene Herzfehler behandelt worden.

Das Hauptziel war die Gesamtsterblichkeit. In der Studie analysierten die Forscher 11.974 BNP-Messungen, wobei der durchschnittliche Ausgangswert bei 47 ng/l lag. Das Follow-up dauerte im Median 8,6 Jahre, während denen 18,1 Prozent der Teilnehmer verstarben.

Hohes Sterberisiko bei erhöhtem BNP-Ausgangswert und grossen Schwankungen

Die Forscher stellten fest, dass sowohl der Ausgangswert des BNP als auch Veränderungen im BNP im Laufe der Zeit signifikant mit der Gesamtsterblichkeit der Patienten in Verbindung standen.

Insbesondere hatten Personen mit einem Baseline-BNP in der höchsten Quartile (> 107 ng/l) ein deutlich erhöhtes Sterberisiko (Hazard Ratio, HR, 5,8). Ebenso war das Risiko für Personen mit den stärksten BNP-Schwankungen in der höchsten Quartile (> 35 ng/l) signifikant erhöht (HR 3,6).

Die Vorhersage anhand des BNP-Werts war unabhängig von der Art des angeborenen Herzfehlers, seiner Komplexität, den anatomisch-hämodynamischen Eigenschaften und der systolischen Pumpfunktion.

Die Autoren empfehlen daher, den BNP-Spiegel zur Verlaufskontrolle bei Patienten mit angeborenen Herzfehlern zu nutzen. Dies sei kostengünstig und einfach durchführbar.