Mit intensiver Defibrillation gegen das therapierefraktäre Kammerflimmern
Etwa die Hälfte der Patienten mit Herzstillstand ausserhalb der Klinik bleibt trotz mehrerer Defibrillationsversuche in einem schockrefraktären Kammerflimmern. In einer Studie konnte der Einsatz neuerer Techniken die Erfolge aber signifikant verbessern.
Um das häufig unbefriedigende Outcome der Defibrillation zu verbessern, gibt es Vorschläge für unterschiedliche Strategien. Eine davon ist die doppelsequenzielle externe Defibrillation (DSED), bei der Schocks von zwei Defibrillatoren in weniger als einer Sekunde Abstand in zwei verschiedenen Ebenen (anterior-lateral und anterior-posterior) abgegeben werden. Bei der einfacheren Vector-Change-Defibrillation (VCD) versetzt man die Pads von der anterior-lateralen Standardposition in eine anterior-posteriore.
Studie mit mehr als 400 erwachsenen Patienten
In einer Cluster-randomisierten Cross-over-Studie verglich eine kanadische Arbeitsgruppe das Outcome von DSED, VCD und Standarddefibrillation miteinander (1). Die Forscher schlossen 405 Erwachsene mit refraktärem Kammerflimmern ein. Alle erhielten zunächst drei Standardschocks und wurden – sofern das Kammerflimmern anhielt – in drei Gruppen randomisiert.
Bei einem Drittel setzte man die Standarddefibrillation fort, die übrigen erhielten eine der beiden erweiterten Verfahren (35,6% VCD, 30,9% DSED). Bezüglich der Zeit bis zur ersten Defibrillation ausserhalb des Spitals und sonstigen Wiederbelebungsmassnahmen unterschieden sich die drei Gruppen nicht. Auch in Zeit und Zahl der applizierten Schocks bis zum ersten Wiedereinsetzen der Spontanzirkulation gab es keine Unterschiede.