Medical Tribune
2. Sept. 2024Vulkanmineral bessert Stuhlkonsistenz und verringert Bauchkrämpfe

Mit modifiziertem Zeolith das Reizdarmsyndrom lindern

Bauchschmerzen, Blähungen und Krämpfe: Das Reizdarmsyndrom beeinträchtigt oft stark die Lebensqualität der Betroffenen. Zeolith, ein Mineral aus Vulkangestein, könnte Linderung verschaffen.

Kein Wundermittel, aber gut als Therapieergänzung beim Reizdarmsyndrom: Zeolith
ExQuisine/stock.adobe.com

Modifiziertes Zeolith kann die Symptome eines Reizdarmsyndroms lindern, wie ein Forscherteam um Professor Dr. Wilhelm Mosgoeller von der Medizinischen Universität Wien zeigte (1).

Zeolith beim Reizdarmsyndrom

Zeolith-Klinoptilolith besteht aus mikroporösen, kristallinen Silikatmineralen, die in der Humanmedizin Anwendung finden und bei Reizdarmpatienten antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften haben könnten. Dies belegte eine kleine, randomisierte, placebokontrollierte Studie.

Die nichtinterventionelle Studie

In die nichtinterventionelle Studie wurden 204 Patienten mit Reizdarmsyndrom vom Diarrhötyp (RDS-D), Obstipationstyp (RDS-O) oder Mischtyp (RDS-M) eingeschlossen.

Die Teilnehmer nahmen acht Wochen lang PMA-Zeolith (Klinoptilolith) ein, das durch ein patentiertes Verfahren, die Panaceo-Mikro-Aktivierung, modifiziert wurde.

Während der Einnahme führten die Teilnehmer ein Stuhltagebuch. Dabei erfassten sie Bauchschmerzen, Blähungen, Tage mit Stuhlgang und Anzahl der Stuhlgänge pro Tag.

Lebensqualität und Reizdarmsyndrom-Symptomatik unter Zeolith erfasst

Die Stuhlkonsistenz wurde mit der Bristol-Stuhlformen-Skala dokumentiert. Zudem füllten die Teilnehmer vor und nach der zweimonatigen Zeolith Einnahmephase Fragebögen zur gesundheitsbezogenen Lebensqualität (SF-36-Fragebogen) und zur Symptomatik des Reizdarmsyndroms aus.

Die Einnahme von PMA-Zeolith wurde gut vertragen und die Verbesserung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität war beträchtlich. Sieben von acht Subskalenwerten des SF-36 verbesserten sich signifikant, ebenso die Bauchschmerzen. Auch die Stuhlbeschaffenheit änderte sich positiv, besonders bei Teilnehmern mit Reizdarmsyndrom vom Diarrhötyp.

Klinoptilolithe werden oft als Nahrungsergänzungsmittel vermarktet. Teilweise geschieht die Bewerbung dabei mit wissenschaftlich wenig fundierten Wirkungen, schreiben die Autoren. PMA-Zeolith könne jedoch für Erkrankte mit Reizdarmsyndrom eine adjuvante Therapieoption darstellen.

Ergänzender Ansatz für bisherige Empfehlungen

Eine fundierte wissenschaftliche Begleitung ist wichtig, um potenzielle Risiken und langfristige Effekte besser zu verstehen. Weitere Studien sind notwendig, um die Wirksamkeit und Sicherheit von PMA-Zeolith bei verschiedenen Formen des Reizdarmsyndroms umfassender zu evaluieren und die Anwendungsempfehlungen zu präzisieren.

Die Forscher betonen, dass individuelle Faktoren wie Ernährung und Stressbewältigung weiterhin zentrale Rollen in der Behandlung des Reizdarmsyndroms spielen.