Diabetes Typ 3c: Fehldiagnose mit fatalen Folgen
Ein Diabetes als Folge einer exokrinen Pankreasinsuffizienz verläuft in vielerlei Hinsicht schwerer als ein klassischer Typ-2-Diabetes: Die Betroffenen benötigen häufiger eine Insulintherapie, erleben öfter mikro- und makrovaskuläre Komplikationen sowie Hypoglykämien, und haben ein höheres Sterberisiko. Das bestätigt auch eine grosse aktuelle Kohortenstudie.
Ein pankreatogener Diabetes, auch «Diabetes Typ 3c» genannt, entsteht, wenn im Zuge einer exokrinen Pankreasdysfunktion auch die endokrine Achse leidet. Am häufigsten liegt ihm eine chronische Pankreatitis zugrunde. Weitere Ursachen sind die zystische Fibrose sowie Pankreasmalignome. In der Praxis werde der pankreatogene Diabetes häufig nicht erkannt und stattdessen als Typ-2-Diabetes fehldiagnostiziert.
Schwierigere Krankheitsverläufe mit Typ 3c
In einer bevölkerungsbasierten retrospektiven Kohortenstudie untersuchten südkoreanische Wissenschaftler nun, inwiefern sich der klinische Verlauf der beiden Krankheitsbilder unterscheidet (1). Hierzu identifizierten sie mithilfe von Daten der nationalen Gesundheitsversicherung Südkoreas 157.523 Bürger, bei denen zwischen 2012 und 2017 ein Diabetes diagnostiziert worden war. In 153.894 Fällen lag ein klassischer Typ-2-Diabetes vor, in 3.629 Fällen wurde dagegen ein pankreatogener Diabetes diagnostiziert, da sich die Zuckerstoffwechselstörung infolge einer Pankreaserkrankung entwickelt hatte.
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