Medical Tribune
5. Sept. 2015Die Diabetes-Studie

Strenge Zuckertherapie macht sich bezahlt

An der Diabetes-Studie (VADT*) hatten 1791 Militärveteranen teilgenommen, die mittlere Beobachtungszeit betrug damals 5,6 Jahre. Das Team um Dr. Rodney Hayward vom Veterans Affairs Center for Clinical Management Research in Ann Arbor hat einen Grossteil der Studienteilnehmer (92,4 %) weiter verfolgt. Zudem erklärten sich 77,7 % damit einverstanden, jährlich einen Fragebogen auszufüllen und ihre Krankenakte zur Verfügung zu stellen.

Primärer Endpunkt war die Zeit bis zum ersten kardiovaskulären Ereignis (z.B. Herzinfarkt, Schlaganfall, Amputation), als sekundäre Endpunkte ermittelten die Kollegen kardiovaskuläre und Gesamtmortalität. Der Unterschied im HbA1c, der während VADT 1,5 Prozentpunkte betrug, lag inzwischen nur noch bei 0,2 bis 0,3 Prozentpunkten.

Nach einer durchschnittlichen Beobachtungszeit von 9,8 Jahren wies die früher intensiv behandelte Gruppe ein signifikant niedrigeres Risiko für den primären Endpunkt auf (Hazard Ratio 0,83). Allerdings liess sich bei den sekundären Endpunkten kein Unterschied feststellen. Daher sollte die gesenkte Ereignisrate immer in Relation zu potenziellen Gefahren (Gewichtszunahme, Hypoglykämien) einer aggressiven Therapie gesetzt werden.

*Veterans Affairs Diabetes Trial

Quelle: Rodney A. Hayward et al., N Engl J Med 2015; 372: 2197-2206