Medical Tribune
3. Juli 2023JAK1/2-Inhibition

Ruxolitinib bei Vitiligo: Neue Daten aus Phase-III-Studien

Der JAK-1/2-Inhibitor Ruxolitinib führte bei Vitiligo zu einer grossflächigen Repigmentierung betroffener Hautareale. Allerdings traten im Lauf eines Jahres auch lokale Nebenwirkungen auf.

Vitiligo ist eine Erkrankung, die eine Depigmentierung von Hautflecken verursacht
Axel Bueckert/GettyImages

Bei der Vitiligo kommt es zu einer Depigmentierung der Haut.

An einer Vitiligo sind unter anderem Januskinasen, Interferon-gamma, das Chemokin CXCL10 und CD8-positive T-Zellen beteiligt. Ihr Zusammenspiel führt zur Zerstörung der Melanozyten. Die Therapie mit JAK-Inhibitoren kann zu einer Repigmentierung führen. Ein amerikanisches Forscherteam nahm nun in zwei Phase-III-Studien die Wirkung des JAK1/2-Inhibitors Ruxolitinib unter die Lupe (1).

An den Studien TRuE-V1 und TRuE-V2 nahmen insgesamt 674 Patienten teil, die mindestens zwölf Jahre alt waren und an nichtsegmentaler Vitiligo (≤ 10% der Körperoberfläche) litten. Zwei Drittel cremten dabei depigmentierte Stellen über 24 Wochen zweimal täglich mit 1,5-prozentiger Ruxolitinib-Creme ein, die übrigen verwendeten die Trägersubstanz ohne Wirkstoff.

Unerwünschte Ereignisse bei mehr als der Hälfte

In TRuE-V1 zeigten bis zum ers­ten Auswertungspunkt 29,8 Prozent der Teilnehmer der Verum-Gruppe einen mindestens 75-prozentigen Rückgang der depigmentierten Areale, in der Placebo-Gruppe waren es 7,4 Prozent. In TRuE-V2 erreichten 30,9 Prozent aus der Verum-Gruppe und 11,4 Prozent aus der Kontrollgruppe diese Response.

Insgesamt war der topische JAK-Inhibitor dem Placebo überlegen. In beiden Ruxolitinib-Gruppen traten aber bei 55 bzw. 62 Prozent der Teilnehmer unerwünschte Ereignisse auf. Als lokale Nebenwirkungen kam es insbesondere zu Akne, Nasopharyngitis und Juckreiz; diese wurden jeweils bei fünf bis sechs Prozent der Patienten beob­achtet, die die Creme über ein Jahr verwendeten. Grössere und länger angelegte Studien sind daher nötig, um Wirkung und Sicherheit des Topikums besser beurteilen zu können.