Medical Tribune
8. Juni 2023Was hilft im Umgang mit Wissenschaftsleugnern?

Kampfkunst gegen Impfgegner

Die WHO hat Ärztinnen und Ärzte als wichtige Botschafter gegen Wissenschaftsfeindlichkeit ausgemacht. Wie kann also medizinisches Personal im Einsatz gegen Fehlinformationen unterstützt werden? Ein länderübergreifendes Projekt sucht nach konkreten Werkzeugen.

Eine weibliche und männliche Seitensilhouette Rücken an Rücken mit Impfverbotszeichen
iMrSquid/GettyImages

Es sind wahrscheinlich gar nicht so viele. Schätzungen zufolge gehören nur zwei Prozent der Patientinnen und Patienten zur Gruppe der Impfgegner. Ihre Ablehnung von Impfungen ergibt sich aus der totalen Leugnung wissenschaftlicher Evidenz.

Grösser, als diese Zahl es vermuten lässt, ist aber offensichtlich der Einfluss der Wissenschaftsleugner. So glaubten letztlich zwischen 17 und 21 Prozent der Menschen in Deutschland während der Pandemie, Corona sei nicht gefährlicher als eine Erkältung. Zurückgeführt wird der relativ grosse Einfluss der Wenigen auf die offensiven Kommunikationsstrategien. Diese verfolgen sie vor allem in den sozialen Medien.

Todesfälle durch Wissenschaftsleugnung

Wissenschaftsleugnung ist ein weltweites Phänomen – und gefährlich. In Südafrika lassen sich geschätzt 300.000 zusätzliche HIV-Todesfälle darauf zurückführen, dass die ehemalige Gesundheitsministerin aufforderte, Aids mit Knoblauch und Randen zu bekämpfen. Und eine der ersten von Kapitalinteressen geförderte Wissenschaftsleugnung der neueren Geschichte führt heute noch dazu, dass die tödlichen Folgen des Tabakkonsums zu gering eingeschätzt werden.

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