Medical Tribune
28. Nov. 2022Hyposensibilisierung bei allergischem Asthma

Für wen die spezifische Immuntherapie mit Allergenextrakten geeignet ist

Viele Patienten mit allergischem Asthma bronchiale setzen grosse Hoffnungen auf eine allergenspezifische Immuntherapie. Doch nicht jeder profitiert davon. Eine neue Leitlinie fasst den aktuellen Wissensstand zur Hyposensibilisierung zusammen.

Dank der Sublingualtherapie kann so mancher Allergiker die Natur nun mehr geniessen.
Animaflora/gettyimages

Die Leitlinie zur spezifischen Immuntherapie bei IgE-vermittelten allergischen Erkrankungen gilt für alle Patienten mit allergiebedingter Rhino­konjunktivitis mit oder ohne Bronchialbeteiligung und Sensibilisierung auf Inhalationsantigene. Viele der Betroffenen sind gegen Allergene von Birke, Gräsern und Hausstaubmilben sensibilisiert. Mit grosser regionaler Variation sind bei mehr als jedem zweiten Patienten auch andere, seltenere luftgetragene Auslöser von Bedeutung, wie Kräuterpollen von Beifuss und Ragweed, Säugetierallergene oder Pollen von Esche, Zypresse und Platane.

Die spezifische Immuntherapie in Form der subkutanen (­SCIT) oder der sublingualen Immuntherapie (­SLIT) bewirkt eine differen­zielle Immunmodulation, die mehrere Phasen umfasst und sowohl das angeborene als auch das adaptive Immunsystem beeinflusst, erläutern die Autoren um Professor Dr. Oliver ­Pfaar vom Universitätsklinikum ­Giessen und ­Marburg. Studienergebnisse legen nahe, dass die Hyposensibilisierung bei allergischer Rhinitis das Risiko für einen Etagenwechsel, also den Übergang auf die unteren Atemwege, zu reduzieren vermag.

Im Zuge der Behandlung und abhängig vom Einleitungsschema bildet sich bei den Patienten eine immunologische Toleranz aus. Letzten Endes entsteht aus dem primär Th2-­dominierten Endotyp ein eher T-Zell-normalisierter Typus mit idealerweise klinischer Allergentoleranz.

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