Aktiv gegen den Muskelschwund
Mit dem Alter nimmt die Muskelmasse und -kraft stetig ab. Dieser Sarkopenie lässt sich engegenwirken. Welche Optionen hierfür zur Verfügung stehen, erläuterte Professor Dr. Reto W. Kressig, Ärztlicher Direktor Universitäre Altersmedizin FELIX PLATTER, Basel, am gemeinsamen Kongress der Schweizerischen Gesellschaft für Rheumatologie und Schweizerischen Gesellschaft für Physikalische Medizin und Rehabilitation
Zur Klassifikation des Muskelschwundes bietet sich das Vorgehen gemäss den Empfehlungen der European Working Group on Sarcopenia in Older People (EWGSOP2) an, welches aus einem Fragebogen-basierten Scoring (SARC-F) mit anschliessender funktioneller Messung besteht (1).
Primär von Bedeutung ist hierbei die Handschlusskraft, anhand derer sich die Diagnose einer wahrscheinlichen Sarkopenie stellen lässt. Die Grenzwerte für diesen Parameter bei Patienten über 75 Jahren liegen bei < 50 kPa bei Männern und < 34 kPa bei Frauen (mit dem Martin-Vigorimeter anstatt des hydraulischen Dynamometers aufgrund besserer Handhabung). Sind die Patienten zu diesem Test nicht in der Lage, steht mit dem Stuhl-Aufsteh-Test (Grenzwert > 15 Sekunden für fünf Wiederholungen) eine Alternative zur Verfügung.
«Muskelgesundheit im Alter braucht Proteine und körperliche Aktivität», betonte der Referent im Hinblick auf therapeutische Optionen bei der Sarkopenie. So hat sich beispielsweise konventionelles Krafttraining als vorteilhaft erwiesen.