Medical Tribune
5. Jan. 2018Klangkunst

Musik gegen chronischen Schmerz

Bei ihrer Datenbankanalyse stiess die Forschergruppe auf insgesamt 768 Arbeiten zur analgetischen Wirkung der Musik bei chronischen Schmerzen. Von diesen erfüllten allerdings nur 14 randomisierte kontrollierte Studien die strikten Auswahlkriterien und deren Teilnehmerzahl schwankte zwischen 25 und 200. Von Beethoven bis Rock ’n’ Roll – im Prinzip konnte alles genutzt werden. Allerdings durfte der Patient nicht immer selbst auswählen, oft taten dies auch die Studienautoren.

Das Ergebnis: Klangkunst eignet sich sehr wohl als Adjuvans, um chronische Schmerzen zu lindern. Auch häufige Begleitsymptome wie Angst und Depression lassen sich verringern. Die Wirkung ist am stärksten, wenn der Patient mit seinen Lieblingsklängen beschallt wird. Auch die Ursache der Schmerzen spielt eine Rolle für die Wirkung: Bei Tumorerkrankungen dürfte die musikalische Therapie besser wirken als bei degenerativen Erkrankungen.

Zwischen zentralem und peripherem Schmerz scheint es dagegen keinen Unterschied zu geben. Als Wirkmechanismus wird postuliert, dass Musik das deszendierende schmerzmodulatorische System herunterreguliert.

Garza-Villarreal EA et al. Pain Physician 2017; 20: 597–610.