Medical Tribune
22. März 2014Narkose- und Schmerzmittel

Ketamin-Missbrauch: Blasenschäden drohen

Ketamin ist in der Human- und Veterinärmedizin als Narkose- und Schmerzmittel weit verbreitet. Seit einigen Jahren wird das Anästhetikum aber zunehmend als Partydroge benutzt – unter verharmlosenden Namen wie "K", "Special K" oder "Vitamin K".

Die vor allem bei hohen Dosen auftretenden psychotropen Nebenwirkungen von Ketamin – wie Halluzinationen, Albträume oder Agitation – sind seit Langem bekannt. Ausserdem wusste man schon früher, dass chronischer Konsum von Ketamin zu Beeinträchtigungen von Kurz- und Langzeitgedächtnis führen kann.

In den letzten Monaten gab es nun vermehrt Berichte über Blasenschädigungen durch Ketamin. Als typische Symptome gelten Schmerzen beim Wasserlassen, Störungen von Miktionsfrequenz und Harndrang, Blut im Urin und Inkontinenz. Meist klingen diese Beschwerden nach Absetzen der Droge ab. In einigen Fällen musste man allerdings die Blase chirurgisch verkleinern bzw. sogar ganz entfernen.

Anästhetikum auf einer Stufe mit Cannabis?

Ketamin gehörte bisher in Grossbritannien zu den Drogen der Klasse C (wie Benzodiazepine und anabole Steroide). Nun empfiehlt das Advisory Council on the Misuse of Drugs, das die Regierung berät, die Hochstufung in Klasse B. Damit stünde Ketamin in einer Reihe mit Cannabis und Amphetaminen. In Deutschland ist die Substanz verschreibungspflichtig, fällt aber nicht unter das Betäubungsmittelgesetz.

Quelle: www.gov.uk