Kaffee: Macht munter und stärkt sogar das Herz
Dr. Elizabeth Mostofsky vom Beth Israel Deaconess Medical Center der Harvard Medical School in Boston und ihre Kollegen führten eine ausführliche Literaturrecherche durch. Sie fanden fünf prospektive skandinavische Studien mit mehr als 140 000 Teilnehmern und rund 6500 Herzinsuffizienten zum Zusammenhang zwischen Kaffeekonsum und Herzinsuffizienz-Risiko.
Herzinsuffizienzrisiko - bitte nicht mehr als zehn Tassen
Dabei zeichnete sich eine J-förmige Kurve ab: Wer vier Tassen pro Tag trank, schnitt am besten ab. Das Risiko für eine Herzinsuffizienz lag hier um 11 % geringer als bei Menschen, die völlig auf Kaffee verzichteten. Bei zwei bis drei Tassen war die Gefahr immerhin noch um 10 % niedriger. Bei mehr als vier Tassen am Tag stieg das Risiko dagegen wieder an, und wer mehr als zehn Tassen pro Tag konsumierte, hatte sogar ein leicht erhöhtes Risiko. Die Dosis-Wirkungs-Beziehung zeigte sich unabhängig vom Geschlecht und von Vorerkrankungen wie Myokardinfarkt oder Diabetes.
Die generelle Warnung vor Kaffee in den heutigen Leitlinien zur Prävention der Herzinsuffizienz sollte aufgrund dieser Ergebnisse überdacht werden, schreibt die Autorin in "Circulation Heart Failure". Immerhin scheint ein moderater Kaffeekonsum eher protektiv als schädlich zu wirken. Allerdings bleiben auch mit dieser Studie noch viele Fragen ungeklärt. Offen ist z.B., ob Kaffeesorte und Art der Zubereitung eine Rolle spielen und welchen Einfluss der Kaffee auf die Prognose einer Herzinsuffizienz hat.
Quelle: Elizabeth Mostofsky et al., Circ Heart Fail 2012; online first