Medical Tribune
8. Feb. 2023Neue Strategien

Mit intensiver Defibrillation gegen das therapierefraktäre Kammerflimmern

Etwa die Hälfte der Patienten mit Herzstillstand ausserhalb der Klinik bleibt trotz mehrerer Defibrillations­versuche in einem schockrefraktären Kammerflimmern. In einer Studie konnte der Einsatz neuerer Techniken die Erfolge aber signifikant verbessern.

first aid practice
Pixel_away/gettyimages

Aktuell bleibt die Schockabgabe auf offener Strasse häufig erfolglos.

Um das häufig unbefriedigende Outcome der Defibrillation zu verbessern, gibt es Vorschläge für unterschiedliche Strategien. Eine davon ist die doppelsequenzielle externe Defibrillation (DSED), bei der Schocks von zwei Defibrillatoren in weniger als einer Sekunde Abstand in zwei verschiedenen Ebenen (anterior-lateral und anterior-posterior) abgegeben werden. Bei der einfacheren Vector-Change-Defibrillation (VCD) versetzt man die Pads von der anterior-lateralen Standardposition in eine anterior-posteriore.

Studie mit mehr als 400 erwachsenen Patienten

In einer Cluster-randomisierten Cross-over-Studie verglich eine kanadische Arbeitsgruppe das Outcome von DSED, VCD und Standarddefibrillation miteinander (1). Die Forscher schlossen 405 Erwachsene mit refraktärem Kammerflimmern ein. Alle erhielten zunächst drei Standardschocks und wurden – sofern das Kammerflimmern anhielt – in drei Gruppen randomisiert.

Bei einem Drittel setzte man die Standarddefibrillation fort, die übrigen erhielten eine der beiden erweiterten Verfahren (35,6% VCD, 30,9% DSED). Bezüglich der Zeit bis zur ersten Defibrillation ausserhalb des Spitals und sonstigen Wiederbelebungsmassnahmen unterschieden sich die drei Gruppen nicht. Auch in Zeit und Zahl der applizierten Schocks bis zum ersten Wiedereinsetzen der Spontanzirkulation gab es keine Unterschiede.

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