Medical Tribune
21. Sept. 2022Diagnose und Management

Schlaganfall wegen persistierendem Foramen ovale vorbeugen

Steckt hinter dem kryptogenen Schlaganfall letztendlich ein persistierendes Foramen ovale, besteht Wieder­holungsgefahr. Diese gilt es zu bannen. Hinsichtlich Dia­gnostik und Sekundärprophylaxe gibt es allerdings einiges zu bedenken­.

Bei einem persistierenden Foramen ovale kommt es immer wieder zum Übertritt von Mikrothromben aus der venösen Zirkulation
Planet Flem/gettyimages

Die Pathogenese des isch­ämischen Hirninsults bei persistierendem Foramen ovale (PFO) wird mit einer paradoxen Embolie erklärt: Im venösen Kreislauf bilden sich fast kontinuierlich Mikrothromben, die normalerweise im Lungenkreislauf herausgefiltert werden. Wenn sich die Öffnung im atrialen Septum nicht verschliesst, können sie bis ins Gehirn gelangen, ist in einer aktuellen Übersichtsarbeit im British Medical Journal zu lesen.

Bubble-Test und Doppler weisen Bläschen bis ins Gehirn nach

Dieser schlaganfallträchtige Abstrom setzt allerdings das Vorliegen eines Rechts-Links-Shunts voraus, der sich sonografisch detektieren lässt. Zum Nachweis dient der sogenannte Bubble-Test. Dabei wird eine Kochsalzlösung mit ungefährlichen Mikrobläschen in einen Zufluss der V. cava superior injiziert, üblicherweise in die V. brachiocephalica. Ein Übertritt vom rechten in den linken Vorhof belegt die hämodynamische Bedeutung des offenen Foramen ovale, wenn andere potenzielle Shunt­quellen wie etwa ein angeborener Atriumseptumdefekt ausgeschlossen sind.

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