Medical Tribune
2. Juni 2022Sieben Prädiktoren für eine obere GI-Blutung

Magenschutz nach Infarkttherapie

Nach einem Herzinfarkt müssen ischämisches und Blutungs­risiko unter der plättchenhemmenden Therapie gegeneinander abgewogen werden. Einer neuen Studie zufolge beeinflussen sieben Faktoren das Risiko für eine obere GI-Blutung als Komplikation.

Besonders bei Patienten, die gefährdet für GI-Blutungen sind, sollte man den Einsatz eines PPI erwägen.
wikimedia commons/Jeremias

Nach einem akuten Myokardinfarkt erfolgt standardmässig eine duale Plättchenhemmung. Eine gefürchtete Komplikation dieser Behandlung ist die obere gastrointestinale (GI) Blutung. Wie häufig hiermit gerechnet werden muss und welche Faktoren dafür prädisponieren, untersuchte ein schwedisches Forscherteam in einer rezent veröffentlichten Studie (1).

Mit GI-Blutung stieg auch die Wahrscheinlichkeit für MACE

Die Wissenschaftler werteten mithilfe des SWEDEHEART-Registers die Daten von 149.477 Personen aus, die zwischen 2007 und 2016 aufgrund eines akuten Myokardinfarkts stationär behandelt und mit einer antithrombotischen Therapie aus der Klinik entlassen worden waren. Ein Jahr nach der Hospitalisierung hatten 2230 Patienten eine stationär behandlungsbedürftige obere GI-Blutung erlitten, was einer kumulativen Inzidenz von 1,5 Prozent entspricht. Damit einher ging eine insgesamt doppelt so hohe Wahrscheinlichkeit für schwere kardiovaskuläre Ereignisse (MACE): Sterbe- und Schlaganfallrisiko stiegen um den Faktor 2,9 bzw. 1,8. Weitere Myokardinfarkte dagegen traten nach einem Blutungsereignis nicht signifikant häufiger auf als bei Patienten ohne diese Komplikation.

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