Medical Tribune
4. Mai 2022Fallbericht

Hitzschlag beim Halbmarathon

Körperliche Hochleistungen kommen auch bei Amateursportlern immer mehr in Mode – Marathon, Triathlon und Ähnliches. Missachten die Athleten dabei ihre Belastungsgrenzen, laufen sie manchmal nicht glücklich durchs Ziel, sondern liegen intubiert im Schockraum. Ein Ärzteteam aus Uster hat einen Fall aus seiner Praxis zusammengefasst.

Untrainierte Marathonläufer laufen Gefahr für einen Unfall.
iStock/vladacanon

Beim Halbmarathon bricht ein 32-Jähriger nach etwa zwei Dritteln der Strecke zusammen. Die Erstversorger vor Ort beschreiben ihn als desorientiert mit beidseitiger Mydriasis, ausserdem ist er hypoton, tachykard und hypoglyk­ämisch, dementsprechend geben sie ihm Kristalloide und Glukose. Da Zuschauer «zuckende Bewegungen» beobachtet hatten, erhält er ausserdem Midazolam. Doch der Zustand verbessert sich nicht, weshalb der Mann unter Volumensubstitution im Schockraum der Medizinischen Klinik des Spitals Uster landet.

Massiv erhöhte Werte von CK und Myoglobin

Die Kollegen dort finden einen komatösen Patienten mit nun zwar normalem Blutzucker vor. Doch der Blutdruck liegt bei 92/50 mmHg, die Herzfrequenz bei 105/min und das Ohrthermometer zeigt 39,9 °C. Die Ehefrau gibt an, ihr Mann sei gesund, nehme weder Drogen noch Medikamente und habe vor wenigen Wochen erst einen Bergmarathon absolviert. Die kardio-vaskuläre Familienanamnese bleibt leer, wie ein Autorenteam um Dr. Salomon­ Manz von der Abteilung für Medizinische Disziplinen in seinem Fallbericht schreibt (1).

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