Medical Tribune
24. Aug. 2020Hartnäckiger Scheidenpilz

Wie man bei andauernden Candidosen im Intimbereich vorgehen sollte

So manche junge Frau wird immer wieder von einem Scheidenpilz geplagt. Neben der langwierigen Therapie kommt es darauf an, Betroffene über Trigger aufzuklären.

istock.com/Barabasa

Wenn die Patientin über ein Jucken und Wundsein im Vaginalbereich klagt und ein weisser geruchloser Ausfluss sowie vielleicht Schmerzen beim Geschlechtsverkehr hinzukommen, liegt der Verdacht auf eine Candidose nahe. Meist verschwinden die Beschwerden durch ein Antimykotikum schnell wieder. Aber etwa jede elfte Frau zwischen 25 und 34 Jahren leidet wiederholt unter Infektionen mit Hefen der Gattung Candida. Ab vier Episoden im Jahr spricht man von chronisch rezidivierenden Candidosen. Sie sind nicht nur läs­tig, sondern schränken die Lebensqualität und Leistungsfähigkeit der Betroffenen ähnlich stark ein wie Asthma oder Migräne. Dass bei einigen die Scheidenflora immer wieder aus dem Gleichgewicht gerät, kann unterschiedliche Ursachen haben, schreiben Annabel Lines von der University of Sussex in Brighton und ihre Kolleginnen.

Bis zu 30 % aller Frauen entwickeln unter Antibiotika-Behandlung eine Candidose. Auch Immunsuppressiva oder Östrogen können die Hefen spriessen lassen. So sind Candidosen unter anderem während der Schwangerschaft oder einer Hormonersatztherapie häufiger. Frauen mit Begleiterkrankungen wie Typ-2-Diabetes, zystischer Fibrose oder bestimmten Hauterkrankungen sind ebenfalls anfälliger. Manchmal liegt es aber auch an zu enger, nicht atmungsaktiver (synthetischer) Kleidung, zu aggressiver Intimhygiene oder der Verwendung von Slipeinlagen. Sexuell übertragbar ist der Pilz nicht.

Auch andere Infektionen ins Auge fassen

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