Medical Tribune
19. März 2020Gastbeitrag von PD Dr. Marco Randazzo, GZO Spital Wetzikon

Der praktische Umgang mit dem PSA-Test

Kritiker monieren, dass der PSA(Prostata-spezifisches Antigen)-Test als Screening-Instrument für das Prostatakarzinom noch immer zu unselektiv durchgeführt wird. Was sind die Vor- und Nachteile des Tests und welchen Patienten sollten Sie ihn anbieten? PD Dr. Marco Randazzo, Leitender Arzt und Leiter der Urologischen Abteilung am GZO Spital Wetzikon, nimmt in einem Gastbeitrag Stellung zu diesen und weiteren Fragen, die Hausärzten im Praxisalltag begegnen.

Arzt, Wissenschaftler, Lehrer oder Experte für Anatomie zeigt Zeiger auf Prostata nach Modell der Organe der Harnwege - Blase und Prostata. Ort des Auftretens von Anomalien wie Prostatitis
iStock / Getty Images Plus/Shidlovski

PD Dr. Marco Randazzo, Leitender Arzt und Leiter der Urologischen Abteilung am GZO Spital Wetzikon

Prostata-spezifisches Antigen (PSA)

Die Prostata produziert das Protein PSA in den Epithelzellen der Drüse (s. Abb. 1). Aus diesem Grund ist das PSA in hoher Konzentration im Ejakulat vorhanden, wo es zur Verflüssigung des Ejakulates dient. Im Jahre 1979 wurde es entdeckt1, und galt einst als forensischer Marker für den Nachweis von Ejakulat am Tatort von Sexualdelikten, da es «Prostata-spezifisch» ist.2 Allerdings wurden bald auch geringe Mengen in anderen Organen entdeckt wie in der Schilddrüse3 oder der weiblichen Brust.4 Und auch andere Gewebe wie die Trachea, der Hoden oder die Paneth-Zellen im Ileum bilden (wenn auch sehr wenig) PSA.5

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