Medical Tribune
23. Juli 2013Antidpressivum

Bluttest klärt Ansprechen auf Antidepressiva

Ob ein Antidpressivum bei einem Patienten anschlägt, lässt sich künftig möglicherweise anhand eines einfachen Bluttests klären, meint ein Wissenschaftlerteam aus Mainz und Hannover.

Die Kollegen entdeckten einen epigenetischen Marker, der die Wirkung voraussagt. Sie untersuchten dazu einen Genabschnitt, der für die Bildung des Brain derived neurotropic factor (BDNF) kodiert. Dieser Wachstumsfaktor, ist bei Depressiven vermindert, steigt aber innerhalb einer Woche an, wenn die Pharmakotherapie hilft.

Biomarker klärt ansprechen auf Antidepressivum frühzeitig

Wird dieser Gen-Abschnitt nicht methyliert, klettert auch der BDNF-Spiegel nicht und der Effekt des Pharmakons bleibt aus. Demnach entscheidet eine Methylgruppe darüber, ob das BDNF-Gen abgelesen wird, berichten PD Dr. André Tadiç von der Universitätsmedizin Mainz und seine Kollegen.

Bevor ein Test auf diesen Marker routinemässig bei Patienten eingesetzt werden kann, müssen die Ergebnisse in unabhängigen Patientengruppen bestätigt werden. In bisherigen Tests lag die Wahrscheinlichkeit, dass ein Antidepressivum wirkt, bei Patienten mit methyliertem Gen bei 60 %.

Quelle: André Tadiç et al., Molecular Psychiatry 2013; online first