Medical Tribune
22. Okt. 2015

Psoriasisarthritis öfter nach Trauma

An der Haut kennt jeder Arzt das Köbner-Phänomen: Eine unspezifischer Reiz führt bei Patienten mit chronischer Dermatose zu einer krankheitsspezifischen Effloreszenz. In kleinen Studien und Fallserien wurde eine ähnliche Erscheinung auch für die tieferen Gewebe wie Knochen und Gelenke bei Psoria­sispatienten beschrieben. Um zu klären, ob es in der Folge einer Verletzung zu einer Psoriasisarthritis kommen kann, haben isländische Forscher eine Kohortenstudie initiiert.

Nur Knochen- oder Gelenktraumata mit Arthritis assoziiert

Zwischen 1995 und 2013 wurden mehr als 15 000 Psoriasispatienten, die eine Verletzung erlitten hatten, mit bis zu fünf Kontrollpatienten ohne Trauma gematcht. Unterteilt wurde in Traumen mit Gelenk-, Knochen-, Nerven- oder Hautschäden. Die Beobachtungszeit betrug insgesamt gut 425 000 Personenjahre. In dieser Zeit traten 1010 Psoriasisarthritiden neu auf.

Unter den Patienten ohne Trauma betrug die Inzidenzrate 22/10 000 Personenjahre, bei den Teilnehmern mit Verletzung waren es 30/10 000 Personenjahre. Dabei zeigten sich nur die Knochen- oder Gelenktraumata mit dem Auftreten einer Arthritis assoziiert (multivariate HR 1,5). Nerven- oder Hautläsionen hatten keine Auswirkung auf eine Psoriasis-Gelenkbeteiligung.

Quelle: 16th Annual European Congress of Rheumatology – European League Against Rheumatism