Tuberkulose nüchtern angehen
Bei der Erstlinien-Therapie der Tuberkulose spielt es zumindest in den ersten Tagen eine entscheidende Rolle, ob der Patient direkt vor der Medikamentenapplikation gegessen hat oder nüchtern ist. Ein voller Magen setzt die Bioverfügbarkeit und die Wirksamkeit der Chemotherapie deutlich herab.
In einer Cross-over-Studie wurden 20 Patienten mit noch unbehandelter Tuberkuloseinfektion aufgenommen und einer Leitlinien-Therapie unterzogen. Dazu wurden Isoniazid, Rifampizin, Ethambutol am Tag 1 i.v. appliziert, Pyrazinamid dagegen oral. Am Tag 2 und 3 nahmen die Patienten alle Tuberkulostatika oral ein.
Die Wissenschaftler verabreichten die Medikamente abwechselnd nach einem Kohlehydrat-reichen Essen oder im nüchternen Zustand um anschliessend Blut ab zu nehmen. Die Bestimmung der Medikamentenkonzentrationen ergab signifikant niedrigere Werte, wenn die Patienten gegessen hatten. Weitere Studien sollen nun den Einfluss der Nahrungsaufnahme im Kampf gegen die Tuberkulose genauer untersuchen, fordern die Autoren.
Quelle: A.M. Saktiawati et al., ERS International Congress 2014