Medical Tribune
25. Sept. 2013

Mehr Verstauchungen unter Statinen?

Für ihre retrospektive Analyse wertete das Forscherteam um Ishak Mansi aus Houston, Texas, die Krankenakten von mehr als 46 000 aktiven Soldaten, Veteranen und ihren mitversicherten Angehörigen aus. Von diesen hatten mehr als 13 000 im Jahr 2005 mindestens 90 Tage lang Statine verschrieben bekommen. 6967 Statin-Anwender wurden der gleichen Anzahl passender Personen ohne derartige Lipidtherapie gegenübergestellt. Das mittlere Alter lag in beiden Gruppen bei knapp 57 Jahren.

Statintherapie: Zuwachs bei Zerrungen, 
nicht bei Arthrosen

Die Autoren überprüften anhand der Krankenakten, ob sich zwischen den beiden Kohorten Unterschiede bei muskulären Erkrankungen finden liessen. Erwartungsgemäss zeigten die mit Statinen behandelten Teilnehmer ein leicht erhöhtes relatives Risiko für „muskuloskelettale Erkrankungen allgemein“(OR 1,19) und „muskuloskelettale Schmerzen“ (OR 1,09).

Auch „Luxationen, Verstauchungen und Zerrungen“ traten geringfügig vermehrt auf (OR 1,13). Bezüglich Arthrosen und anderer Gelenkerkrankungen fand sich dagegen kein signifikanter Unterschied (OR 1,07). Die Dauer der Simvastatin-Therapie zeigte keinen Einfluss auf die untersuchten Parameter.

Als Fallkontrollstudie kann diese Untersuchung nur Hinweise auf einen möglichen Zusammenhang zwischen Verletzungen und Statintherapie geben – dieser sollte in prospektiven Studien, insbesondere bei körperlich aktiven Patienten, genauer untersucht werden, fordern die Autoren.

Quelle: I. Mansi et al., 
JAMA Intern Med 2013; online first