Migräne mit Aura gefährlich fürs Herz
In zwei Studien haben Forscher Gefässgefahren bei Migränepatientinnen genauer analysiert. Die erste Untersuchung basiert auf Daten der Women’s Health Study. Mehr als 27 000 Frauen mit Migräne – darunter 1435 Patientinnen, deren Kopfschmerz sich mit einer Aura ankündigte – wurden 15 Jahre lang beobachtet.
Migräne mit Aura zweitstärkster Risikofaktor für KHK!
Es zeigte sich, dass die Migräne mit Aura nach der Hypertonie den zweitstärksten Risikofaktor für kardiovaskuläre Ereignisse darstellte. Die Gesamtinzidenzrate lag bei 2,4/1000 Personenjahre. Für die Hypertonikerinnen errechnete man einen Wert von 9,8, die Migränekranken mit Aura lagen mit 7,9 direkt dahinter.
Für Raucherinnen und für Patientinnen mit Herzinfarkten in der Familienanamnese kalkulierten die Forscher eine Inzidenzrate von 5,4 und für Adipöse (BMI > 35 kg/m2) eine von 5,3. In einer zweiten Studie untersuchte man den Einfluss von hormonellen Kontrazeptiva auf Migränepatientinnen.
Migräne plus Hormone: Erhöhtes Thromboserisiko
Unter den mehr als 145 000 Teilnehmerinnen, die entsprechend verhüteten, waren 3437 Betroffene ohne und 2691 mit Aura. Es stellte sich heraus, dass alle diese Cephalgiegeplagten ein erhöhtes Thromboserisiko trugen. Als besonders gefährdet erwiesen sich aber die Migränikerinnen mit Aura. Auch scheint von der neueren Generation von Kontrazeptiva, die beispielsweise Drospirenon enthalten, und von Hormonen, die über Pflaster oder Vaginalringe appliziert werden, ein erhöhtes Thromboserisiko auszugehen.
*American Academy of Neurology