Medical Tribune
22. Okt. 2025Hypertonie mit Ernährung angehen

Alternate-Day-Fasting senkt den Blutdruck

Unterschiedliche Diäten wirken sich nicht gleichermassen auf den Blutdruck aus – das zeigt eine neue Studie. Besonders effektiv erwies sich darin das «modified Alternate-Day-Fasting», bei dem sich Fastentage mit stark reduzierter Kalorienzufuhr mit normalen Ernährungstagen abwechseln.

Wecker mit IF (Intermittent Fasting) 16 und 8 Diätregel und Gewichtsverlustkonzept.-Diätplankonzept
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Bluthochdruck zählt weltweit zu den wichtigsten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und betrifft Schätzungen zufolge mehr als eine Milliarde Menschen.

Lebensstiländerungen sind dabei eine wirksame erste therapeutische Massnahme, der Hypertonie entgegenzuwirken. Insbesondere Gewichtsreduktionen haben sich dabei bewährt, da zu hoher Blutdruck eng mit Übergewicht und Adipositas verknüpft ist.

Doch welche Diät senkt den Blutdruck am besten?

Fünf Ernährungsstrategien im Vergleich

Das hat ein Team um Ana María Gómez-Pérez vom Virgen de la Victoria University Hospital in Málaga in der Subanalyse einer randomisierten kontrollierten Studie untersucht (1).

In die Studie waren 96 Personen mit Adipositas (BMI 30–45 kg/m2) eingeschlossen, die über drei Monate eine von fünf hypokalorischen Diäten mit ketogenem Potenzial befolgten:

  1. Frühes Time-Restricted Eating (Essensfenster 8–16 Uhr)
  2. Spätes Time Restricted Eating (Essensfenster 14–22 Uhr)
  3. Ketogene Diät
  4. Modified Alternate-Day-Fasting (Abwechslung von Normal- und Fastentagen mit 75 % Kalorienreduktion)
  5. Als Kontrollgruppe diente die klassische mediterrane Diät.

Ziel war es, ein tägliches Energiedefizit von rund 600 kcal einzuhalten.

Zusätzlich erhielten die Teilnehmer eine ernährungsmedizinische Begleitung sowie Bewegungsempfehlungen – darunter ein tägliches Ganzkörpertraining und das Ziel von 10.000 Schritten pro Tag.

Primärer Endpunkt war die Veränderung des ambulanten Blutdrucks über 24 Stunden.

Deutlicher Effekt nur mit Alternate-Day-Fasting

Die Teilnehmer nahmen in allen Gruppen zwischen 8,7 und 11,5 kg ab – signifikante Unterschiede gab es keine. Auch bei BMI (–3,1 bis –4,3 kg/m2), Taillenumfang (–8,71 bis –12,5 cm) und Fettmasse (–5,9 bis –15,3 kg) erzielten die Probanden mit allen Diäten ähnliche Verbesserungen. Zusätzlich kam es überall zu einem moderaten Muskelmasseverlust (–1,2 bis –3,1 kg).

Unterschiede zeigten sich hingegen beim Blutdruck. Hier gab es lediglich mit dem Alternate-Day-Fasting signifikante Verbesserungen. Der systolische 24-Stunden-Wert sank im Mittel um –11,6 mmHg, der diastolische um –7,1 mmHg.

Die übrigen Diäten veränderten den Blutdruck hingegen nicht relevant – mit Ausnahme der lTR, mit moderaten Verbesserungen insbesondere beim mittleren arteriellen Druck.

Wirkung nicht allein durch Gewichtsverlust erklärbar

Was führt dazu, dass alle Diätformen zu ähnlichen Gewichts- und Fettmassenreduktionen bringen, aber die Teilnehmer unterschiedlich stark in Bezug auf den Blutdruck reagieren?

Laut den Autoren könnten weitere, gewichtsunabhängige Mechanismen beteiligt sein. In ihrer Arbeit diskutieren sie etwa Veränderungen im Natriumhaushalt durch Fastentage, zirkadiane Einflüsse bei Essenszeitenstern, verbesserte Insulinsensitivität und geringere systemische Entzündung.

Für direkte Effekte von Ketonkörpern fanden die Autoren keinen Hinweis: Trotz leicht erhöhter Spiegel unter ketogener Diät kam es zu keiner Verbesserung.