Upadacitinib zeigt Wirkung bei Hidradenitis suppurativa
Eine Phase-II-Studie hat gezeigt, dass Upadacitinib, ein selektiver Januskinase-Hemmer, die Entzündungen bei Patienten mit moderater bis schwerer Hidradenitis suppurativa verringert.

Die Hidradenitis suppurativa (HS) verursacht wiederkehrende schmerzhafte Knötchen, Abszesse, Fisteln mit Sekretabfluss und Narben. Sie beginnt meist in der späten Jugend oder im frühen Erwachsenenalter und beeinträchtigt oft die mentale Gesundheit sowie die Lebensqualität der Betroffenen.
Für die Behandlung kommen Antibiotika (topisch oder systemisch), Antiandrogene, Immunsuppressiva, und/oder chirurgische Massnahmen zum Einsatz. Bei moderaten bis schweren Formen sind topische Therapien meist nicht ausreichend. Die Tatsache, dass der Januskinase (JAK)-Signalweg eine Rolle in der Pathogenese der Hidradenitis suppurativa spielt, legt nahe, dass JAK-Inhibitoren eine effektive Behandlungsoption darstellen könnten.
Etwa jeder Zweite hatte eine Stadium-III-Erkrankung
Upadacitinib, ein oraler, selektiver JAK-Inhibitor, ist für verschiedene immunvermittelte Entzündungskrankheiten zugelassen. In einer randomisierten, placebokontrollierten, doppelblinden Phase-II-Studie (1) erhielten Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Hidradenitis suppurativa im Verhältnis 2:1 entweder täglich 30 mg Upadacitinib oder ein Placebo (47 Patienten nahmen Upadacitinib, 21 ein Placebo). Nach zwölf Wochen wechselten die Placebo-Patienten zu 15 mg Upadacitinib täglich, während die anderen ihre 30-mg-Dosis bis Woche 48 fortsetzten.
Etwa die Hälfte der Teilnehmer wies eine Stadium-III-Erkrankung (nach Hurley) auf. 26,5 % der Patienten hatten zuvor nicht ausreichend auf TNF-Inhibitoren angesprochen. Der primäre Endpunkt war eine mindestens 50-prozentige Verringerung der entzündlichen Läsionen (Summe aus Knoten und Abszessen) ohne Zunahme von Abszessen oder drainierenden Fisteln im Vergleich zum Ausgangswert (Hidradenitis Suppurativa Clinical Response; HiSCR50) nach zwölf Wochen.
Unabhängig vom Schweregrad wirksam
In Woche 12 erreichten deutlich mehr Patienten, die 30 mg Upadacitinib erhielten, den primären Endpunkt als bei der vordefinierten historischen Placebo-Rate (38,3 % vs. 25,0 %; einseitiger p-Wert = 0,018). Diese Vergleichsrate diente dazu, die statistische Aussagekraft zu erhöhen und gleichzeitig die Zahl der Placebo-Patienten in der Studie zu begrenzen. Der direkte Vergleich mit der Placebogruppe der Studie zeigte einen bereinigten Unterschied von 14,7 % (nominaler p-Wert = 0,087).
Der Behandlungserfolg mit Upadacitinib war unabhängig vom Schweregrad der Erkrankung (Hurley-Stadium) und der vorherigen TNF-Inhibitor-Therapie und hielt bis Woche 40 an. Auch die mit HS verbundenen Schmerzen gingen unter Upadacitinib zurück. Das Sicherheitsprofil entsprach früheren Berichten zu dermatologischen Erkrankungen: Am häufigsten traten Kopfschmerzen, Schwindel und Harnwegsinfekte auf. Die Nebenwirkungen waren meist mild bis moderat. Schwerwiegende unerwünschte Ereignisse traten bei drei Patienten (6,4 %) auf.
Weiterlesen
- Ackerman LS et al. Improvements in moderate-to-severe hidradenitis suppurativa with upadacitinib: Results from a phase 2, randomized, placebo-controlled study. J Am Acad Dermatol. 2025; S0190-9622(25)00190-2. doi: 10.1016/j.jaad.2024.12.046.