Kurkumaextrakt bei Gonarthrose ähnlich wirksam wie NSAR
Extrakte aus der Gewürzpflanze Kurkuma lindern bei Patienten mit Gonarthrose den Knieschmerz. Der analgetische Effekt ist ähnlich gut wie der von gängigen Schmerzmitteln.
Dem Extrakt aus der Gelbwurz (Curcuma longa) wird aufgrund von In-vitro-Untersuchungen unter anderem eine entzündungshemmende Wirkung zugeschrieben, ganz ähnlich der von nichtsteroidalen antirheumatischen Medikamenten (NSAR). In Asien wird die Pflanze nicht nur als Gewürz in der Küche, sondern auch in der traditionellen Heilkunde eingesetzt.
Da in der Pathologenese der Gonarthrose unter anderem entzündliche Vorgänge eine zentrale Rolle spielen, wollten amerikanische Forscher klären, welche Vorteile die Einnahme von Kurkumaextrakt den Patienten bringen kann. Für einen systematischen Review haben sie die medizinischen Datenbanken nach randomisierten kontrollierten Studien durchforstet, in denen die Wirkung von Kurkumapräparaten bei Patienten mit Kniegelenksarthrose untersucht worden waren. Letztlich kamen zehn Studien von guter Qualität mit zusammen knapp 1300 Teilnehmern zur Auswertung.
In sämtlichen Untersuchungen hatte sich unter der Behandlung mit dem Phytopharmakon eine Linderung der Schmerzen und eine gebesserte körperlichen Funktion im Vergleich zum Ausgangszustand gezeigt. Auf die Leistungsfähigkeit allerdings liessen sich keinerlei Effekte nachweisen. Eine Notfallmedikation mit NSAR war unter der Kurkumatherapie seltener erforderlich als unter Placebo.
In den drei Studien, in denen die Pflanzenmedikamente mit NSAR verglichen worden waren, hatten beide Behandlungen ähnliche Ergebnisse geliefert. In puncto Nebenwirkungen trat unter Kurkuma am häufigsten ein leichtes gastrointestinales Unwohlsein auf. In keiner der Untersuchungen wurden nennenswerte Nebenwirkungen unter dem pflanzlichen Arzneimittel beobachtet.
Ideale Dosierung noch ungewiss
Die Autoren räumen ein, dass die Zahl an hochwertigen Studien zum Kurkumaextrakt bei Kniearthrose begrenzt ist. Die Daten weisen jedoch einheitlich auf einen Nutzen mit Blick auf Schmerzen und körperliche Funktion hin. Weitere Studien müssten nun klären, welche Formulierung und Dosierung optimal ist.
Paultre K et al. BMJ Open Sport Exerc Med 2021; 7: e000935; doi: 10.1136/bmjsem-2020-000935.