Diabetes mit Magnesium verhindern?
Diabetes ist sehr häufig mit einem niedrigen Magnesiumspiegel verbunden. Einerseits fungiert der Mineralstoff als Kofaktor bei vielen Stoffwechselwegen, was für eine pathogenetische Mitschuld spricht. Andererseits wird er durch die Zuckerkrankheit vermehrt mit dem Urin ausgeschieden. Um die Zusammenhänge aufzuschlüsseln, untersuchten Rotterdamer Forscher den Serummagnesiumspiegel bei 8555 Personen mit normalem Glukosespiegel.
Nach einem medianen Follow-up von bis zu 6,7 Jahren zeigte sich, dass ein niedriger Serumgehalt des Minerals langfristig mit der Stoffwechselerkrankung assoziiert ist: Pro 0,1 mmol/l weniger war das Risiko, einen Diabetes zu entwickeln, um 18 % erhöht. Das Risiko für Prädiabetes stieg pro 0,1 mmol/l um 12 %.Zusätzlich untersuchten die Forscher, ob Magnesium regulierende Gene und eine Insulinresistenz die Beziehung zwischen dem Elektrolyt und der Entstehung der Krankheit beeinflussen. Sie konnten Veränderungen in fünf Genen identifizieren, die signifikant mit dem Diabetes-Risiko assoziiert waren. Bei vier davon hing dieser Zusammenhang vollständig vom Magnesiumspiegel ab.
Insulinresistenz nur teilweise mitverantwortlich
Eine Insulinresistenz mischte nur bedingt mit: Insgesamt wurden 29,1 % des Magnesium-Effekts auf die manifeste Zuckerkrankheit und 13,4 % des Effekts auf den Prädiabetes darüber vermittelt. Die Ergebnisse sprechen für eine kausale Rolle von Magnesium in der Diabetes-Entwicklung, die teilweise durch eine Insulinresistenz bedingt ist, so das Fazit der Autoren. Sie halten es für sinnvoll, in randomisierten Studien zu klären, ob eine langfristige Supplementation das Krankheitsrisiko senken kann.
Kieboom BCT et al. Diabetologia 2017; 60: 843–853.