Medical Tribune
27. Okt. 2014

Grippeimpfung bei Senioren hoch dosieren!

In höherem Lebensalter spricht das Immunsystem schlechter auf Grippeimpfungen an. US-Forscher hofften, mit dem hoch dosierten trivalenten inaktivierten Influenzaimpfstoff IIV3-HD eine bessere Immunantwort zu erzielen.

Fast 32 000 Personen im Alter von 65 Jahren oder älter wurden in eine doppelblinde, randomisierte Multizenterstudie aufgenommen. Die Hälfte impfte man mit der herkömmlichen Vakzine, die 15 µg Influenza-Hämagglutinin pro Stamm enthält. Die andere Hälfte der Teilnehmer bekam IIV3-HD mit der vierfachen Menge an Virusantigen.

Ein Viertel der Durchbruch-Infektionen verhindert

In zwei aufeinanderfolgenden Grippewellen erwies sich die hoch dosierte Impfung als effektiver. Die Antikörpertiter lagen nach der IIV3-HD-Impfung signifikant höher. Und auch die Effektivität in Bezug auf die Erkrankungsraten war besser. Unter der herkömmlichen Impfung kam es bei 1,9 % der Personen zu einer gesicherten Influenza. Von den hoch dosiert Geimpften dagegen erkrankten nur 1,4 %. Mit IIV3-HD liess sich somit ein Viertel der Durchbruchinfektionen verhindern.

Der Beobachtungszeitraum erstreckte sich über die beiden Grippesaisons 2011/12 und 2012/13. In der ersten gab es eine leichte Erkrankungswelle mit guter Kongruenz zwischen Impfstoff und pathogenen Virenstämmen, in der zweiten war die Influenza deutlich aggressiver und die Impfstämme stimmten schlechter mit den zirkulierenden Erregern überein. In beiden Situationen hat sich der hoch dosierte Impfstoff als überlegen gezeigt, schreiben die Autoren.

Quelle: Carlos A. Diaz Granados et al., 
N Engl J Med 2014; 371: 635-645