Medical Tribune
23. Jan. 2014Lachen ist gesund

Lachen beste Medizin oder Gesundheitsgefahr?

Berücksichtigt wurden Arbeiten zum Thema "Lachen" aus den Jahren 1946 bis 2013. Für den Nutzen der freudigen Äusserung spricht z.B., dass sie die Schmerzschwelle anheben kann. Auch das Herz profitiert offenbar von der Heiterkeit, das Risiko für Myokardinfarkte verringert sich und fröhliche Diabetiker sind auch vor Rezidiven besser geschützt, schreiben die Kollegen in der Weihnachtsausgabe des BMJ.

Ein Tag mit viel Lachen verbraucht 2000 kcal

Ausserdem soll Gelächter den Energieverbrauch erhöhen: In einer Viertelstunde werden bis zu 40 kcal verbrannt. Bei Diabetikern verringert sich ausserdem der postprandia­le Blutzuckeranstieg – ein Tag voller Heiterkeit könnte 2000 kcal verzehren und damit auch gegen Übergewicht helfen, rechnen die Autoren des Reviews vor.

Selbst bei der In-vitro-Fertilisation wirkt das Lachen: Ein Clown steigerte mit seinen schlüpfrigen Witzen in einer Arbeit die Schwangerschaftsrate auf 36 %, die Kontrollgruppe kam nur auf 20 %.

Lachsalven können Arrythmien auslösen

Nicht zu unterschätzen ist aber auch der Schaden: Lachsalven können z.B. Arrhythmien auslösen – selbst Herzruptur und Pneumothorax wurden schon beobachtet. Patienten mit offenem Foramen ovale können sich mit zu viel Heiterkeit leicht einen Schlaganfall einhandeln.

Und wer sich vor Lachen "ausschüttet", büsst oft mit Harninkontinenz. Ganz abgesehen davon kann Lachen auch krankhaft sein, etwa bei Schlaganfall, Epilepsien und Hirntumoren.

Nutzen überwiegt Schaden!

Doch all dies ändert in den Augen der Autoren nichts daran, dass der Nutzen des Lachens mögliche Schäden bei Weitem überwiegt.

Quelle: Robin E. Ferner et al., BMJ 2013; online first